Lange Nacht der Demokratie am 2. Oktober: Welchen Platz haben Medien in der Demokratie?

Was hält unsere Gesellschaft zusammen – in der Kommune, in Bayern, in Deutschland und in Europa? Zum Austausch darüber lädt am Samstag, 2. Oktober, die zweite bayernweite „Lange Nacht der Demokratie“ in über 30 Kommunen ein. Mit einer Veranstaltung an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), die Masterstudierenden der Journalistik und der Politikwissenschaft für die breite Öffentlichkeit konzipiert haben, ist erstmals auch Eichstätt im Programm vertreten. Sie stellen dabei die Frage „Welchen Platz haben Medien in der Demokratie?“ in den Mittelpunkt. Die Lange Nacht der Demokratie geht zurück auf eine Initiative des Netzwerks Politische Bildung Bayern; Schirmherrin ist die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner.

„Es ist in der Öffentlichkeit viel von fehlendem Vertrauen in Medien die Rede. Hassnachrichten und Falschinformationen dominieren die Debatten, Verschwörungstheorien sind nur schwer von relevanten Informationen zu unterscheiden. Das untergräbt die Funktionsfähigkeit demokratischer Gesellschaften. Dem möchten wir entgegentreten und diese und weitere aktuelle Themen rund um Medien und soziale Netzwerke mit den Besucherinnen und Besuchern thematisieren“, erklärt Katharina Harbach stellvertretend für die beteiligten Studierenden.

Die Teilnehmenden erwartet explizit eine Mitmachveranstaltung, die sich drei Teile gliedert. Im ersten Teil „Medienwelten“ geht es um Einstellungen und Urteile, die sich aufgrund des Medienkonsums bilden. „Nicht alle haben die gleichen Bilder im Kopf. Daher wollen wir zunächst mit Selbsttests und durch Vorträge von Expertinnen und Experten die Medienwelten erkunden, um zu prüfen, was wir sehen und wo unsere blinden Flecken sind“, so die Studentin Hanna Marquardt. Im zweiten Teil „Weltenbilder“ erwartet die Besucherinnen und Besucher ein Speeddating, um gegenseitig zu Medien und Demokratie ins Gespräch zu kommen. Anschließend haben sie die Möglichkeit, sich in einer Fish-Bowl-Diskussion mit den Referentinnen und Referenten auszutauschen. Ziel ist es, sichtbar zu machen, wie Medien und soziale Netzwerke unsere Bilder von der Welt prägen, sowie unsichtbare Bilder wie etwa Vorurteile, aber auch unsichtbare Strukturen wie die Anonymisierung im Netz zu enttarnen. Zum Abschluss können die Gäste den Abend im Teil „Miteinander“ bei der Tanzveranstaltung „Dancing for Democracy“ ausklingen lassen. Für das leibliche Wohl ist bei der Veranstaltung gesorgt.

Eingebettet waren die Vorbereitungen der Masterstudierenden an der KU in das Seminar „Corporate Social Responsibility“. Unterstützt wurden sie von ihren Dozierenden Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen, Magdalena Hoffmann, Lea Gelardi und Susanna Endres. Der Kurs teilte sich in drei Teams auf, die jeweils einen Abschnitt des Abends geplant haben. Ein Semester lang haben sich Studierende und Dozierende fast wöchentlich getroffen, um das Projekt auf die Beine zu stellen. Von Öffentlichkeitsarbeit über die Auswahl der Expertinnen und Experten bis hin zur Raumplanung lag die gesamte Verantwortung in den Händen aller Beteiligten. „Dies ist auch das Lernziel des Kurses, dass Studierende und zukünftige Medienschaffende lernen, dass sie Verantwortung auf mehreren Ebenen tragen“, erläutert Professor Altmeppen.

Die beteiligten Referentinnen, Referenten der Veranstaltung sind:
- Dr. Tanja Evers; Leiterin Forschung, Zentrum Flucht und Migration der KU
- Hannah Schrauth; Social Media Managerin

Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer:
- Prof. Johanna Haberer (Mitglied Bayerischer Ethikrat, Professur für christliche Publizistik an der FAU Erlangen-Nürnberg)
- Clemens Finzer (Leiter Ausbildungsredaktion beim BR)
- Mathias Schmitt (Amnesty Eichstätt)
- AK Shalom
- Bahnhof lebt
- Kreisjugendring Eichstätt
- KoJa (Kommunale Jugendarbeit) Eichstätt

Informationen zur Teilnahme
Veranstaltungsort für die Lange Nacht der Demokratie in Eichstätt ist die Mensa der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (Universitätsallee 2, Eichstätt). Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Vorab ist eine Online-Anmeldung über www.zemdg.de/lange-nacht-der-demokratie erforderlich. Dort finden sich auch weitere Informationen zur Veranstaltung, ebenso unter www.instagram.com/langenachtderdemokratie_ei/. Für die Teilnahme gilt die 3-G-Regel! Gäste werden gebeten, den entsprechenden Nachweis bei sich zu führen, der beim Eingang kontrolliert wird. Der Einlass beginnt um 15.30 Uhr, die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr. Für Fragen steht das Organisationsteam per Mail an langenachtderdemokratie(at)ku.de zur Verfügung.

Hintergrund zur Langen Nacht der Demokratie
In Eichstätt kooperieren für die Lange Nacht der Demokratie das Zentrum Flucht und Migration (ZFM) der KU, die Eichstätter Journalistik und das Zentrum für Ethik der Medien und der Digitalen Gesellschaft(zem::dg). Bayernweite Steuerungspartner das Netzwerk Politische Bildung Bayern, das Kompetenzzentrum für Demokratie und Menschenwürde, das Werte Bündnis Bayern, der Bayerische Volkshochschulverband e. v., das bayerische Bündnis für Toleranz, die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und der Bayerische Jugendring. Weitere Informationen unter www.lndd.de.