Laudato Si‘-Projekt bei Kommission der Europäischen Bischofskonferenz

Die Kommission der Bischofskonferenzen in der EU (COMECE) hat zum zweiten Mal zu einem Workshop über Themen der päpstlichen Enzyklika Laudato Si' nach Brüssel eingeladen, bei dem auch das Projekt „Laudato Si‘ – die päpstliche Enzyklika im Diskurs für eine Große Transformation“ der KU vorgestellt wurde. Die KU kooperiert dabei mit der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW). Projektleiter Prof. Dr. Ulrich Bartosch stellte bei dem Workshop Zusammenhänge zwischen nachhaltiger hochschulischer Bildung in ganzheitheitlicher Absicht und der Enzyklika her und schilderte dem interessierten Publikum die Lehr- und Forschungsaktivitäten an der KU.

Zu den etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus verschiedenen europäischen Ländern gehörten auch kommunalpolitische Vertreterinnen und Vertreter sowie kirchliche Initiativen. So zieht Stefania Prioretti als Bürgermeisterin von Assisi die Enzyklika als ein explizites Leitdokument für die nachhaltige kommunale Politikgestaltung heran. Ihr Bericht zeigte konkrete Möglichkeiten für eine Umsteuerung von der Abfallentsorgung bis zur Versorgung der immensen Touristenströme in der kleinen italienischen Stadt auf. So wurden etwa Trinkwasserbrunnen öffentlich zugänglich gemacht und Plastikflaschen aus dem städtischen Handel verbannt.

Den einführenden Vortrag hielt der Präsident der COMECE Erzbischof Jean-Claude Hollerich in dem er die wesentlichen Forderungen der Enzyklika als unvermeidbare Bewährungsprobe und Verantwortung der gegenwärtigen Generation bekräftigte. Die Kirche sei aufgerufen, sich für die künftigen Bewohner des Planeten stark zu machen. Dabei zog er in nachdenklicher Weise einen eindrücklichen Bogen von der großen Politik bis hin zum eigenen, persönlichen Handeln als Kardinal.

Das European Policy Strategy Center der Europäischen Kommission wurde durch Said el-Khadraoui vertreten, der insbesondere zur aktiven Nutzung der europäischen politischen Kanäle von den örtlichen Abgeordneten bis zu den Einrichtungen in Brüssel aufrief. Stefan Lunte, der General Sekretär von Justitia et Pax Europa und COMECE Senior Advisor Michael Kuhn skizzierten am Ende der lebendigen und sehr kommunikativen Zusammenkunft das Projekt einer "European Laudato Si Alliance". Dieses Netzwerk soll die weitere gemeinsame Arbeit für ein nachhaltiges Europa stärken und gerade den kirchlichen Akteuren intensive Möglichkeiten zum Austausch untereinander sowie mit den politischen europäischen Insititutionen geben. Bartosch bekräftigte die große Bereitschaft von Seiten der KU für eine Zusammenarbeit. So gab auch es bereits konkrete Gespräche über Informationsbesuche in Assisi oder Innsbruck. Auch ein mögliches Studienprojekt zur Integralen Ökologie wurde dem Generalsekretär der COMECE Frater Olivier Poquillon vorgestellt, der grundsätzliche Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert hat. „Insgesamt zeigte der zweite Laudato Si'-Reflection Day, dass die innerkirchliche Befassung mit den Konsequenzen der Umwelt- und Sozial-Enzyklika endlich Fahrt aufgenommen hat“, so Bartosch.

Weitere Informationen zum Laudato Si‘-Projekt von KU und CDW finden sich unter www.laudato-si-transformation.de.