„Unsere Befragung zeigt, dass der Lebensmitteleinzelhandel zum einen bislang über wenig Erfahrungen mit Online-Handel verfügt. Zum anderen stockte der Nachschub an Waren wie Nudeln oder Mehl weniger durch Engpässe an Produkten, sondern durch die Gestaltung der Lieferketten“, erklärt Prof. Dr. Heinrich Kuhn. Neben einem fehlenden Puffer an Lagerplatz in den Filialen habe dabei auch eine große Rolle gespielt, welche Informationen zu Bestand und Nachfrage zur Verfügung stehen. „Die Daten waren teilweise nicht detailliert genug vorhanden, um präzise Aussagen treffen zu können. Zudem sind die verwendeten Systeme so komplex, dass nur wenige erfahrene Mitarbeiter in dieser Ausnahmesituation entsprechend Einfluss nehmen konnten.“ Auch Ansätze für Maschinelles Lernen, um große und unstrukturierte Datenmengen automatisch aufzubereiten, kämen bislang kaum zum Einsatz, um bessere Vorhersagen für den Warenfluss zu treffen.
Die Pandemie hat hier als Katalysator für Entwicklungen in der Branche gedient, die ihre Lieferketten agiler aufstellen muss. Das eröffnet Perspektiven für Absolventinnen und Absolventen des neuen Studiengangs „Digital and Data-Driven Business (D3B)“ an der WFI. Dieser konzentriert sich aber nicht nur auf logistische Fragestellungen, sondern bietet auch die Gelegenheit zur Schwerpunktsetzung in Bereichen wie Wirtschaftsprüfung, Finanzanalysen und digitalem Marketing. In digitalen, teamorientierten Projekten lernen die Studierenden, dabei ihr fachspezifisches Wissen praxisnah anzuwenden. Ein Vorteil für den Einstieg ins Berufsleben, denn dieses Anwendungswissen setzen Unternehmen zunehmend voraus.
Der Studiengang „Digital and Data-driven Business (D3B)“ startet zum kommenden Wintersemester, eine Bewerbung ist noch bis zum 31. Juli möglich. Weitere Informationen finden sich unter www.ku.de/d3b.