Martin Schneider im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik

Der Moraltheologe Prof. Dr. Martin Schneider von der School of Transformation and Sustainability der KU ist zum stellvertretenden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik gewählt worden. Der wissenschaftlichen Vereinigung gehören Vertreterinnen und Vertretern der katholisch-theologischen Disziplin der Christlichen Sozialethik an.

Die Wahl Schneiders zum stellvertretenden Vorsitzenden fand in der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft statt, die im Rahmen der jährlich veranstalteten Werkstattgespräche in der Katholischen Akademie in Berlin abgehalten wurde. Zum Vorsitzenden der AG wurde Prof. Dr. Jochen Ostheimer von der Universität Augsburg gewählt. Die Arbeitsgemeinschaft versteht sich nach eigenen Angaben als ökumenisch offen, hat einen theologisch-wissenschaftlichen Schwerpunkt und arbeitet länderübergreifend im deutschsprachigen Raum.

Gegenstand der Christlichen Soziallehre ist die Reflektion über gesellschaftliche Werthaltungen und die grundlegenden Institutionen und Strukturen des gesellschaftlichen Lebens aus christlicher Sicht. Ihr Anspruch ist es, die soziale Dimension der christlichen Botschaft auf die aktuellen Gegebenheiten von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft zu beziehen und zu begründen, warum „Christ sein heißt politisch sein“ (Reinhard Kardinal Marx). Damit verknüpfte Fragen werden in ausgewählten Bereichen vertieft, etwa in der Wirtschaftsethik, der politischen Ethik, der Menschenrechtsethik, Umweltethik, Geschlechterethik, Medienethik oder Friedensethik.

Martin Schneider lehrt seit dem Jahr 2000 an der KU, zunächst als Vertretungsprofessor in der Fakultät für Religionspädagogik, seit 2023 als Professor für Moraltheologie und Sozialethik an der School of Transformation and Sustainability. Schneider promovierte im Fach Sozialethik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er beschäftigt sich in ethischer Perspektive mit den sozialräumlichen Spaltungen der Gesellschaft und mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt angesichts kultureller und religiöser Vielfalt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den sozialökologischen Transformationsprozessen der Gegenwart. In aktuellen Forschungen befasst er sich mit der Frage, was Individuen, Systeme oder Gesellschaften dazu befähigt, tiefgreifende Umbrüche zu überstehen und sich als anpassungs- und wandlungsfähig zu erweisen. Seit Dezember 2023 ist Martin Schneider auch Vorsitzender des wissenschaftlichen Kuratoriums der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum.