Thiel war seit 2007 tätig für die Bayerische Forschungsallianz (BayFOR) in München, dort zuletzt als Fachbereichsleiter für Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften sowie Sicherheitsforschung. Die BayFOR ist eine Information- und Beratungsagentur für Forscher an Hochschulen und Universitäten sowie an Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit speziellem Fokus auf die EU-Forschungsförderung. Sie wird getragen von der Universität Bayern e.V., der Hochschule Bayern e.V. sowie dem Freistaat. Durch seine Tätigkeit bei der BayFOR hatte Thiel bereits mit zahlreichen Forschern der KU Kontakt und ist somit an der Universität kein Unbekannter.
„Ich verstehe das neue Zentrum in erster Linie als Dienstleistungseinrichtung für alle Forschungsaktivitäten an der KU. Dabei gilt es, zum einen, Unterstützung bei der nationalen sowie internationalen Vernetzung zu bieten. Zum anderen möchte ich mit meinem Team einen Beitrag dazu leisten, Forschungsideen und -interessen in förderfähige und im Idealfall erfolgreiche Anträge bei Förderern zu übertragen“, erklärt Thiel. Ein besonderes Anliegen sei es dabei, den Blick nicht nur auf die reine Quantität an einzuwerbenden Fördermitteln zu richten, sondern auch die Qualität der Forschung im Rahmen einer angemessenen Finanzausstattung zu berücksichtigen. „Die Aktivitäten der Forschungsförderung verstehen sich – möglichst unter Wahrung der gesamten Breite der Disziplinen - auch als Beitrag zur Schwerpunkt- und Profilbildung der KU“, so Thiel.
Darüber hinaus möchte Thiel auch vermehrt Nachwuchswissenschaftler frühzeitig bestimmte Fertigkeiten und das nötige Erfahrungswissen zur erfolgreichen Ausgestaltung von Förderanträgen vermitteln – beispielweise über die Graduiertenkollegs und die Graduiertenakademie der KU.
Dabei kann Thiel nicht nur auf seine langjährige Erfahrung bei der BayFOR zurückgreifen, sondern auch auf eigene wissenschaftliche Tätigkeit: Der gebürtige Augsburger promovierte im Fach Archäologie an der Universität Köln und koordinierte dort ein neu gegründetes Lehr- und Forschungszentrum für die antiken Kulturen des Mittelmeerraums (ZAKMIRA). Außerdem nahm er über mehrere Jahre hinweg an Feldforschungsprojekten des Deutschen Archäologischen Instituts und der DFG in Jordanien und Syrien teil und leitete zudem ein von der Fritz Thyssen Stiftung gefördertes Projekt zur Erforschung eines hellenistischen Höhenheiligtums in Jordanien.