Nachhaltigkeit und Mobilität bewegen die Menschen in der Region

Themen aus der Region diskutieren, Interviews führen und Texte für die Zeitung schreiben: Im Kooperations-Projekt „Wissenschaft in Bewegung“ können Bürgerinnen und Bürger aus der Region 10 sich als Medienschaffende ausprobieren. Für die Bürgerredaktion suchen die KU, das Bürgerhaus Ingolstadt und der Donaukurier noch Interessierte, die mitmachen möchten. Was die Teilnehmer erwartet, erklären Verena Gutsche, die das Projekt für das Bürgerhaus koordiniert, und Katrin Poese, die die Redaktionssitzungen leitet.

Für wen ist eine Mitarbeit in der Bürgerredaktion interessant?

Verena Gutsche: Das Projekt ist interessant für Menschen, die gern schreiben, sich in eine Meinungsbildung einbringen möchten, die gerne Zeitung lesen und gerne etwas Selbstgeschriebenes im Donaukurier lesen möchten.

Katrin Poese: Die einzige Bedingung ist, dass die Teilnehmer aus der Region 10 kommen und sich für Themen aus Ihrer Umgebung interessieren. Wir freuen uns, wenn wir Bürgerredakteurinnen und -redakteure aus allen Altersgruppen ab der Jugend aufwärts dabeihaben.

Wie sieht die Arbeit in der Bürgerredaktion aus?

Katrin Poese: Die Redaktionsmitglieder bilden für die Zeit von Anfang Dezember bis Anfang März ein festes Team und sollten an allen sechs Treffen teilnehmen. Die Themen für die Redaktion kommen aus einer Umfrage in der Bevölkerung: Diese Ergebnisse werden wir uns anschauen, Themen für Artikel herausziehen und dann in Texte verwandeln. Dazu führt die Redaktion auch Interviews mit Forscherinnen und Forschern aus der Region. In den Redaktionssitzungen geht es also darum, über Themen zu diskutieren, Interviews zu planen und an Texten zu arbeiten, die im Donaukurier erscheinen sollen.

Warum sollen in dem Projekt Bürgerinnen und Bürger als Redakteure fungieren?

Verena Gutsche: Bürgerinnen und Bürger haben einen anderen Blick auf Texte, die in der Zeitung stehen. Vielleicht würden sie beim ein oder anderen Thema andere Schwerpunkte setzen, als das Journalistinnen und Journalisten oder auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tun.

Katrin Poese: Es geht uns auch genau um diesen Austausch: Wie unterscheiden sich die Perspektiven von Journalismus, Wissenschaft und Bürgerschaft? In den Redaktionssitzungen sind Vertreter aller drei Sichtweisen dabei und wir werden über diese Frage sicher öfter diskutieren.

Die Themen für die Redaktion kommen aus einer Umfrage in der Bevölkerung – welche Inhalte sind bisher eingereicht worden?

Katrin Poese: Wir haben bisher den Eindruck, dass es viele große Themen sind, die die Menschen in der Region 10 bewegen, zum Beispiel Nachhaltigkeit und Mobilität. Da geht es den Befragten um eine Verbesserung des Nahverkehrs oder um die Automobilindustrie in der Region. Ein weiteres Thema ist der Umgang mit der Wohnungsnot, gerade an den Hochschulstandorten. Die Corona-Pandemie wird ebenfalls oft genannt, manchmal auch in Zusammenhang mit der Frage, ob sie das Aussterben der Innenstädte beschleunigen wird. Wir sind gespannt auf weitere Themen, die Online-Umfrage läuft noch bis Ende November.

Warum stoßen die Katholische Universität, das Bürgerhaus und der Donaukurier gemeinsam ein Projekt wie die Bürgerredaktion an?

Verena Gutsche: Spannend an dem Projekt ist, dass es in eine Kerbe schlägt, die man momentan auch gesamtgesellschaftlich beobachten kann. Es findet eine zunehmende Demokratisierung statt. An vielen Stellen überlegt man, wie man die Bürgerinnen und Bürger an der Entwicklung unserer Städte, unserer Region, unseres Landes beteiligen kann – auch in der Stadt Ingolstadt, zum Beispiel mit dem Beteiligungsprozess zum Thema „Zukunft der Innenstadt“ der IFG oder dem Projekt Blue Green City, bei dem es unter anderem um Leben am Fluss geht. Und das Bürgerhaus ist ohnehin ein Ort, an dem sich engagierte Bürgerinnen und Bürger treffen, die das Stadtgeschehen aktiv mitgestalten wollen.

Katrin Poese: Diesen Trend hat auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung aufgegriffen, das neben unserem Projekt auch andere Projekte in Deutschland fördert, bei denen Bürgerbeteiligung und Wissenschaftskommunikation verbunden werden. Das heißt, die Projekte wollen die Perspektive von Bürgerinnen und Bürgern dort mehr einbringen, wo es um die Vermittlung von Inhalten aus der Forschung geht. Unsere Bürgerredaktion verbindet das noch mit Themen aus der ganzen Region 10. Deswegen würden wir uns auch freuen, wenn sich Interessierte aus allen ihren Teilen – der Stadt Ingolstadt und den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen – zum Mitmachen in der Redaktion melden. Uns ist natürlich bewusst, dass das mit Aufwand und Fahrtkosten verbunden ist. Dank der Förderung können wir zum Ausgleich aber eine kleine Aufwandsentschädigung anbieten.

Die Fragen stellte Constantin Schulte Strathaus.

 

Mitmachen

Die Treffen der Bürgerredaktion finden jeweils dienstags um 18 Uhr im Ingolstädter Bürgerhaus Neuburger Kasten, Fechtgasse 6, Raum 24 im 2. Stock, statt: Am 1. Dezember, 15. Dezember, 12. Januar, 26. Januar, 9. Februar und 23. Februar. Die Treffen klingen ab 19.30 Uhr im lockeren Rahmen in der Cafeteria des Bürgerhauses aus. Zum Mitmachen ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich: Bei der Leiterin der Bürgerredaktion, Katrin Poese, per E-Mail an wib(at)ku.de oder unter Telefon (08421) 93-21167. Alle Redaktionsmitglieder erhalten für ihr zuverlässiges Engagement eine Aufwandsentschädigung von 600 Euro. Sollte der Corona-Teil-Lockdown verlängert werden, werden die Termine gegebenenfalls verschoben oder online abgehalten.

Auch Fragen und Themen, die die Bevölkerung der Region 10 aktuell bewegen, werden immer noch gesucht: Beiträge kann man online unter www.kurzelinks.de/wib eintragen.