Terhemen Agabo, der Mitarbeiter am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Mikroökonomik ist, beschreibt die Zeit in Lindau als „lebensverändernde Erfahrung“: Das vielfältige Programm umfasste unter anderem Podiumsdiskussionen, Vorträge, gemeinsame Sportsessions oder einen Ausflug zur Blumeninsel Mainau und bot so zahlreiche Gelegenheiten, um mit den Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen. „Der offene Austausch mit Nobelpreisträgern hat mir dabei am besten gefallen. Dabei kommt eine kleine Gruppe junger Wissenschaftler mit einem Nobelpreisträger in einem Raum zusammen. Man kann Fragen stellen oder um die Meinung zu einem bestimmten Forschungsthema bitten, an dem man arbeitet. Man erhält sehr persönliche und hilfreiche Ratschläge.“ Er hatte das Glück, mit Prof. Daniel McFadden und Prof. Oliver Simon D’Arcy Hart sprechen zu können. Der US-Amerikaner Daniel McFadden, ein Wissenschaftler aus dem Bereich der Ökonometrie, erhielt den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften im Jahr 2000, der Amerikaner Oliver Simon D’Arcy Hart erhielt 2016 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für Beiträge zur Vertragstheorie.
Seraphin Schwarzbauer, Mitarbeiter am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre / Finanzwissenschaft, konnte sich mit dem amerikanischen Ökonom James Heckman beim Spaziergang und Kaffeetrinken austauschen. Heckman erhielt den Nobelpreis im Jahr 2000. Und mit Philip Dybvig, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften 2022, diskutierte er beim Essen über Bierschaum. Auch die Präsentationen der Nobelpreisträger zu ihren aktuellen Forschungsprojekten und der Dialog mit anderen jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern waren für Agabo herausragende Erfahrungen: „Sie haben mir geholfen, mein Verständnis bestimmter ökonomischer Konzepte zu vertiefen. Außerdem hoffe ich, in Zukunft mit einigen dieser jungen Wissenschaftler zusammenzuarbeiten.“
Obwohl sich die Teilnehmenden nur eine knappe Woche in Lindau aufhielten, entstand laut Schwarzbauer ein starkes Gemeinschaftsgefühl: „Ich ging mit dem Eindruck nach Hause, dauerhafte Verbindungen geknüpft zu haben.“ Durch den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen habe er realisiert, wie sehr er durch das Verständnis unterschiedlicher Ansätze, Kulturen und Erfahrungen gewinnen könne. „Deswegen bin ich jetzt umso motivierter, Neugier und Leidenschaft in meiner Forschung aufrechtzuerhalten, und mich mit verschiedenen Perspektiven auseinanderzusetzen.“