Neue ZFM-Reihe zu Afghanistan: Auftakt mit Fotoausstellung in Johanniskirche

Das Zentrum Flucht und Migration der KU lädt im Juli zu einer Veranstaltungsreihe in die ehemalige Johanniskirche (Domplatz, Eichstätt), die die Lage in Afghanistan ins Zentrum stellt. Zum Auftakt wird am Donnerstag, 5. Juli, die Fotoausstellung "Hass und Hoffnung. Afghanistan" eröffnet, die mit Förderung des ZFM entstand. sie zeigt Werke des Fotografen Andy Spyra.

Spyra zählt zu den gefragtesten Fotografen Deutschlands. Er arbeitet als Freelancer international für verschiedene Medien. Den renommierten „Getty Images Grant for Editorial Photography“ erhielt er bereits für seine allerersten veröffentlichten Fotos – als erster deutscher Preisträger im Jahr 2008. Bekannt ist Andy Spyra vor allem für seine Fotografien aus den Krisengebieten des Balkans und des Mittleren Ostens. Als Kriegs- oder Krisenfotograf will er dennoch nicht bezeichnet werden. Kämpfe stehen für ihn nicht im Vordergrund, vielmehr dokumentiert er in seinen Fotografien respektvoll und detailscharf die Menschen, die in diesen Kriegswirren leben. Er zeigt, was der Krieg aus ihnen und ihre Umgebung macht – und wie sie selbst mit ihrem Schicksal umgehen. Die Vernissage am 5. Juli beginnt um 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist bis zum 16. Juli täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr zu sehen.

Die Reihe setzt sich fort am Sonntag, 8. Juli, mit einem Konzert der afghanischen Brüder Nasir und Monir Aziz. Sie begleiten die ihren Interpretationen der klassischen indischen Ragamusik die Ausstellung in der Johanniskirche. Nasir Aziz ist einer der besten Sitarspieler seines Landes. Während der Talibanherrschaft war es nicht nur streng verboten sondern vielmehr lebensgefährlich Musik zu machen. Trotzdem wollte Nasir Aziz sein Ziel, die Musik als Friedensbotschaft einzusetzen, nicht aufgeben. Er übte heimlich im schalldichten Keller, die Saiten seiner Sitar mit Taschentüchern umwickelt, um verräterische laute Töne zu vermeiden; unter widrigsten Umständen, ständig in Angst vor Entdeckung. Als 18-Jähriger folgte er seinem Sitarlehrer, der sich bereits zu Anfang der Besetzung durch die Taliban aus Afghanistan abgesetzt hat, nach Pakistan. Sein Bruder Monir, ein begabter Tablaspieler, begleitete ihn. Das Konzert beginnt um 18 Uhr.

Am Montag, 9. Juli 2018, spricht Dr. med. Reinhard Erös über seine langjährige Erfahrung als Entwicklungshelfer zum Thema "Afghanistan 2018. Fluchtursachen und Bekämpfung - 30 Jahre Hindukusch." Beginn ist um 20:15 Uhr ebenfalls der ehemaligen Johanniskirche in Eichstätt.