„In einer Zeit, in der so vieles im Wandel ist, wird wichtig, was uns Halt und Geborgenheit gibt. So ist es nicht überraschend, dass der Stellenwert der Familie bei den meisten Menschen nach wie vor sehr hoch ist“, schreibt ZFG-Direktor Prof. Dr. Klaus Stüwe in seinem Vorwort. Eine bundesweite Umfrage habe ergeben, dass nach Gesundheit (80 Prozent) und glücklicher Partnerschaft (70 Prozent) eine Familie besonders erstrebenswert und wichtig für 66 Prozent der Befragten sei – weit vor Erfolg im Beruf (26 Prozent). Familie sei etwas, was man auch mit dem scheinbar überholten Begriff „Heimat“ beschreiben könne: ein vertrauter Ort, ein Gefühl der Verbundenheit. Doch Heimat habe noch mehr Aspekte: Für viele gehören Freunde dazu, die Sprache, ein Dialekt, gemeinsame Bräuche oder kollektive Erinnerungen. „Ein so positiv besetzter Begriff lässt sich freilich auch missbrauchen. Manche übersteigern dessen Bedeutung oder interpretieren Heimat als geschlossenen Raum, zu dem andere keinen Zutritt haben“, so Stüwe weiter.
Die wissenschaftlichen Beiträge des Heftes gehen unter anderem auf Heimat in digitalen Räumen, den Heimatbegriff in Gegenwart und Geschichte sowie aus kulturwissenschaftlicher Perspektive auf Bilder und Beziehungen ein, die Heimat spüren lassen. Hinzu kommen Gastbeiträge von Abtprimas em. Notker Wolf OSB über „Beheimatung in einer globalen Welt“, von Prof. Dr. Manfred Gerwing zu „Heimat theologisch“ sowie von Prof. Dr. Dr. Erwin Möde über „Heimat: Was (wo) ist das? Eine Traumdeutung“. Zudem umfasst das neue Familienprisma mehrere Rezensionen sowie Beiträge zu Forschungsprojekten des ZFG – wie etwa eine Studie zu Familienbildungsmaßnahmen in zwei bayerischen Landkreisen.
Das „Familien-Prisma“ kann kostenlos im PDF-Format über die Homepage des ZFG unter www.ku.de/zfg bezogen werden.