Neues Forschungsinstitut<br>„Business and Economics in Service of Humanity“

Mit dem Forschungsinstitut „Business and Economics in Service of Humanity“ (BESH) hat an der KU ein in dieser Form deutschlandweit einmaliges Forschungsinstitut seine Arbeit aufgenommen. Es bündelt die Kompetenzen von vier Lehrstühlen aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt (WFI) der KU. Im Zentrum des Forschungsinteresses stehen dabei insbesondere die Bereiche Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden, Bildung, Migration, Einkommensverteilung, finanzielle Bildung, verantwortungsvoller Konsum, Weiterbildung von Arbeitskräften sowie der Aufbau intelligenter und nachhaltiger Dienstleistungen.

KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien betonte beim Festakt zur Eröffnung des Instituts am Mittwoch, dass dieses ein weiterer wichtiger Baustein in der Forschungsstrategie der KU sei und Grundlagenforschung mit anwendungsorientierter Forschung verbinde. „Unser Ziel ist es, Orte für exzellente Forschung zu schaffen, mit denen wir uns zu gesellschaftlichen Herausforderungen positionieren und Erkenntnisse der Forschung in die Gesellschaft tragen wollen“, so Gien. KU-Vizepräsident Prof. Dr. Jens Hogreve, der als Inhaber des Lehrstuhls für Dienstleistungsmanagement zugleich zu den vier Gründern von BESH gehört, würdigte die Stadt Ingolstadt als starken Partner der Wissenschaft, die auf vielfältige Weise die KU bei Ihrem Wachstum unterstütze und mit ihr kooperiere. Als Beispiele hierfür nannte er ein laufendes Forschungsprojekt zu Fragen der Bürgerbeteiligung oder das geplante Ethik-Institut, welches ab 2022 im Ingolstädter Georgianum untergebracht sein wird und damit an die Tradition der ersten bayerischen Landesuniversität anknüpft.

Ingolstadts Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel unterstrich in seiner Ansprache, er hoffe, dass die Ergebnisse des neuen Forschungsinstituts vielen Menschen sowohl in der Region als auch darüber hinaus zu einem besseren und gerechteren Leben verhelfen werden. „Hier wird Wissen geschaffen, mit dem ein sinnvoller Beitrag für die Gesellschaft geleistet werden kann“, so Lösel. Die Forschungsschwerpunkte am BESH seien nicht nur für die Gesellschaft von hoher Relevanz, sondern stünden auch im Einklang mit den Werten der KU. Neben der Kooperation zu konkreten Themen werde die Stadt Ingolstadt das BESH finanziell durch die Vergabe von Preisen an herausragende Doktoranden sowie einen Preis für Spitzenforschung unterstützen, der erstmals im kommenden November vergeben wird.

Neben Prof. Dr. Jens Hogreve sind Prof. Alexander Danzer (Lehrstuhl für Mikroökonomik), Prof. Shashi Matta (Lehrstuhl für Business Administration, Innovation and Creativity) und Prof. Simon Wiederhold (Lehrstuhl für Makroökonomik) die Initiatoren des neuen Instituts. Sie schilderten, dass das BESH – entgegen dem akademischen Fächerdenken – aufgrund gemeinsamer Forschungsinteressen und Methoden in Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre gegründet wurde. „Professoren verbringen normalerweise einen Großteil ihrer Zeit mit ihrer eigenen Forschung. Das große Potenzial von BESH besteht in der Zusammenarbeit und Vernetzung – auch im internationalen Umfeld“, erklärte Professor Matta. Dies zeigte auch die erste Jahreskonferenz des Instituts, die am selben Tag mit internationalen Forscherinnen und Forschern abgehalten wurden. Mit John Saldana, Ricardo Perez-Truglia, Lisa Brüggen und Ghazala Azmat wurden beim Festakt die ersten Research Fellows des Instituts ernannt. Mit ihnen und weiteren Forscherinnen und Forschern möchte das BESH kontinuierlich ein weltweites Netzwerk etablieren und laufend erweitern. Darüber hinaus will sich das Institut auch des wissenschaftlichen Nachwuchses annehmen, indem junge Forscherinnen und Forscher etwa bei der Karriereplanung unterstützt werden oder sie sich bei einer jährlichen Konferenz für Nachwuchswissenschaftler miteinander austauschen können, schilderte Professor Wiederhold. „Außerdem wollen wir in Austausch zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft treten und unser Institut auf der wissenschaftlichen Landkarte als fixen Anlaufpunkt für gesellschaftsrelevante Wirtschaftsforschung positionieren“, ergänzte Professor Danzer.