Nur keine Hemmungen: Voneinander Lernen bei der Basisqualifikation Musik

Grundschullehrkräfte müssen Allround-Talente sein. Denn auch wer zum Beispiel Musik nicht als Hauptfach für sein Studium wählt, muss darin verpflichtend mindestens grundlegende Kompetenzen erwerben, um im Alltag musikalische Inhalte mitgestalten zu können. Diese sogenannte Basisqualifikation übernehmen auch an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) erfahrene Lehrkräfte als Tutorinnen und Tutoren aus der Praxis, wie etwa Liane Metzger und Dr. Gabriele Hirte von der Simon-Mayr-Grundschule Sandersdorf. Sie berichten: „Gerade die Vielfältigkeit von Musik hilft enorm dabei, auch Studierenden, die sich für unmusikalisch halten, Perspektiven aufzuzeigen, mit denen sie sich wohlfühlen können und musikalisches Selbstvertrauen für den Unterricht gewinnen.“

In diesem Semester haben Metzger und Hirte nicht nur didaktisch-methodische Grundlagen an die Studierenden weitergegeben, sondern ihnen auch die Gelegenheit geboten, an ihrer Schule die neuen Kenntnisse in einem konkreten Unterrichtsvorhaben gleich praktisch anzuwenden. „Durch das Tutorensystem entsteht unserer Erfahrung nach eine für alle Seiten gewinnbringende Vernetzung. Die Studierenden haben die Möglichkeit, ihr universitär fundiertes Wissen mit den Erfahrungen der Lehrkräfte aus der Praxis zu erweitern. Die Lehrkräfte können durch die Tutorentätigkeit wiederum an aktuellen Erkenntnissen der verschiedenen Fachdidaktiken teilhaben und so einen Wissenstransfer in die Kollegien hinein ermöglichen“, schildert Hirte.

Speziell in der Basisqualifikation Musik gehe es darum, Studierenden einen Einblick in die Methodik und Didaktik des Musikunterrichts zu geben und sie grundlegend dazu zu befähigen, im späteren Lehrerleben Musik zu unterrichten. Zusätzlich gelte es auch, mögliche Angsthürden vor diesem Fach abzubauen und den Studierenden die vielfältigen Umsetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Daher werde in den Seminaren bewusst gesungen, getanzt und auf Instrumenten gespielt.

Konkret haben die Studierenden zusammen mit den Grundschulkindern ein musikalisches Klangspiel rund um den Winter entwickelt. Die Nachbesprechung des Praxisteils zeigte eine durchwegs positive Resonanz bei den angehenden Lehrkräften. So hätten die Unterrichtserfahrungen dazu beigetragen, „die Angst vor dem Musikunterricht zu nehmen“ und „Sicherheit gegeben“. Außerdem wäre es „eine tolle Erfahrung, was man mit Musik bei Kindern alles erreichen kann“.

Für die Gewinnung von Tutorinnen und Tutoren aus der Schulpraxis kooperiert die KU eng mit dem Staatlichen Schulamt Eichstätt. Schulamtsdirektor Rudolf Färber betont: „Wir sind äußerst interessiert, dass Studium und Praxis zusammenwachsen. Hier profitieren sowohl die Universität in ihren Forschungen als auch die Schulen in der praktischen Umsetzung. Wir unterstützen intensiv das Tutorenprogramm, denn es ist eine tolle Möglichkeit, dass Studierende und die Schulen vor Ort voneinander lernen. So entstehen viele Projekte, die für unsere Schülerinnen und Schüler gewinnbringend sind und Freude bereiten. "