Ost-West-Dialog bei internationaler Sommerschule zu Civic Studies

Das Neuerwachen von Radikalismus sowie Verstöße gegen Grundprinzipien der Demokratie zeigen, wie notwendig es ist, dass Bürgerinnen und Bürger komplexe gesellschaftliche und politische Sachverhalte reflektieren und beurteilen können. „Nur so können sie Propagandaversuchen widerstehen und sich aktiv und konstruktiv an der Mitgestaltung der Gesellschaft beteiligen“, sagt Prof. Dr. Tetyana Kloubert. Sie vertritt derzeit den Lehrstuhl für Erwachsenenbildung an der KU und veranstaltet zum vierten Mal ein „Summer Institute of Civic Studies“. Das Seminar findet gemeinsam mit der University of Maryland sowie der Tufts University (Massachusetts) vom 15. bis 28. Juli in Hersching am Ammersee statt.

Die Veranstaltung versteht sich als Plattform für den Dialog zwischen jungen bzw. etablierten Forscherinnen und Forscher aus dem Südkaukasus, Zentralasien, Weißrussland, Russland, Moldau und Deutschland mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft. Für die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst geförderte Tagung haben sich 800 Interessierte auf die 20 zur Verfügung stehenden Plätze beworben.

"Civic Studies" umfassen ein interdisziplinäres Feld der Bereiche Pädagogik, Philosophie, Wirtschaft und Soziologie. Sie konzentrieren sich auf die Frage, wie Bürgerinnen und Bürger ihre Welt mitgestalten können. Dabei werden Themen der Ethik (Was ist richtig und gut?), Fakten (Wie ist die Sachlage?) und Strategien (Was kann funktionieren?) miteinander kombiniert. Dieser Ansatz betont das Handeln und geht über den Aspekt von Bildung hinaus.  

Das Summer Institute bietet in diesem Jahr binnen zweier Wochen ein dichtes Programm, das die Rolle der Person in der Gesellschaft beleuchten, auf demokratiefördernde und -konsolidierende Faktoren eingehen sowie die Rolle von Bildung für die Demokratieförderung thematisieren wird. „Wir wollen dabei die Notwendigkeit von Werten betonen. Denn wenn man die EU als eine Wertegemeinschaft definiert, so ist ein Ost-West-Dialog über Werte für ein Zusammenleben in dieser großen Gemeinschaft dringender denn je“, betont Kloubert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet eine anregende Arbeitsatmosphäre, die auch dazu beitragen möchte, eine Diskussions- und Debattierkultur aufzubauen.

Das ausführliche Programm der Veranstaltung findet sich unter
www.civicstudies.academy/