Pädagogik-Professor Bartosch wird Präsident der Universität Passau

Prof. Dr. Ulrich Bartosch von der Fakultät für Soziale Arbeit der KU wird am 1. April 2020 neuer Präsident der Universität Passau. Er tritt die Nachfolge von Präsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth. Der Universitätsrat entschied über die Leitung der Universität Passau in einer Wahl an diesem Mittwoch. "Ich gratuliere Ulrich Bartosch herzlich zu seiner Wahl. Er steht für die Verbindung von Forschung und Lehre mit gesellschaftlicher Verantwortung, wie etwa sein Projekt zur Enzyklika Laudato Sí beispielhaft zeigt. Zwar bedauere ich sehr, dass wir künftig auf ihn als engagierten Wissenschaftler und Dozenten verzichten müssen, jedoch freue ich mich auf den weiteren Austausch mit ihm im Kreise der bayerischen Universitätspräsidentinnen und -präsidenten", sagte KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien.

Laut einer Mitteilung der Universität Passau sagte Bartosch nach der Wahl: „Mit großer Freude blicke ich einer Bestellung zum Präsidenten der Universität Passau entgegen. Ich danke dem Universitätsrat für das erwiesene Vertrauen. Diese Wahl ehrt mich sehr.“ Er werde sich mit voller Kraft für eine glückliche Weiterentwicklung der Universität Passau einsetzen. Dankbar sei er auch für die Gespräche, die er in den vergangenen Wochen innerhalb der Universität habe führen können. „Sie haben mir das Bild einer aktiven, kompetitiven aber auch liebenswerten Universität vermittelt“, so Bartosch. „Die Universität wird ihr Profil im kooperativen Netzwerk der bayerischen Universitäten ausbauen und schärfen. Dafür werbe ich um die Zusammenarbeit und Unterstützung aller Mitglieder der Universität: Studierende, Forschende, Lehrende und Verwaltung.“ 

Die Amtszeit des Präsidenten der Universität Passau beträgt sechs Jahre, sie beginnt am 1. April 2020. Bis dahin wird die amtierende Präsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth die Amtsgeschäfte weiterführen. „Ich gratuliere meinem Kollegen Ulrich Bartosch zu seiner Wahl. Für seine Aufgaben als Präsident der Universität Passau wünsche ich ihm alles Gute“, sagte Jungwirth laut der Mitteilung der Universität Passau.

Der gebürtige Regensburger Ulrich Bartosch ist seit 2000 Professor für Pädagogik an der KU. Als Gastprofessor lehrte er an der Leuphana Universität Lüneburg und an der FH Kiel. Er studierte an der Universität Regensburg (Pädagogik-Diplom und Magister in Politikwissenschaften) und promovierte in Frankfurt am Main zur politischen Ideengeschichte bei Iring Fetscher und Herfried Münkler. Mehrjährige Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent führten ihn an die Universitäten Regensburg und Passau, zudem übernahm er Leitungsaufgaben in der beruflichen und außerschulischen Bildung. 

Ulrich Bartosch ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW), deren Vorstand er vorher sechs Jahre geleitet hat (2009-2015). Er war Mitglied im deutschen Bologna-Expertenteam des DAAD (2007-2013) sowie Vorsitzender des Fachbereiches Soziale Arbeit (2006-2012). Für die deutsche Hochschulrektorenkonferenz (HRK) war er u.a. federführend mit der Neufassung des Deutschen Hochschulqualifikationsrahmens (HQR) befasst. Derzeit ist er Mitglied des Ad hoc Arbeitskreises „Hochschulbildung für das digitale Zeitalter im europäischen Kontext“ des Hochschulforums Digitalisierung des Stifterverbandes. 

Bartosch ist Experte für Studiengangentwicklung und Fragen der Anrechnung/Anerkennung von Studienleistungen im Rahmen des European Transfer Credit Systems (ECTS) und der Lissabon-Konvention. Seit 16 Jahren bietet er virtuelle Lehrformate für die virtuelle hochschule bayern (vhb) an, zunächst in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik, jetzt mit dem Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Universität Passau. Seine inhaltlichen Schwerpunkte sind Demokratiebildung, Inklusion und Partizipation, Weltinnenpolitik und Nachhaltigkeit sowie Hochschulbildung und europäische Hochschulreform.