„Pioniere des MIDS“: Erster Data-Science-Jahrgang feiert Studienabschluss

Der erste Jahrgang des Bachelorprogramms Data Science am Mathemati-schen Institut für Maschinelles Lernen und Data Science (MIDS) der KU verabschiedet sich: 20 Studierende stehen in diesem Jahr vor dem Abschluss ihres Studiums und bilden damit die erste Bachelorgeneration des 2022 gegründeten Instituts. Im Rahmen des jährlichen MIDS-Sommerfests feierten die Absolventinnen und Absolventen diesen Schritt zusammen mit Dozierenden, Familie und Freunden im Georgianum.

Der erste Abschlussjahrgang des Data-Science-Bachelors mit KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien (rechts)
Der erste Abschlussjahrgang des Data-Science-Bachelors mit KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien (rechts)

Für Prof. Dr. Götz Pfander, Inhaber des Lehrstuhls für Wissenschaftliches Rechnen und Sprecher des MIDS, war es ein besonderer Moment, den Studierenden zu ihrem erfolgreichen Studium und ersten wissenschaftlichen Abschluss zu gratulieren. Er bezeichnete die Kohorte als „Pioniere des MIDS“ – denn als Studierende der ersten Data-Science-Generation gestalteten sie den Studiengang sowie ergänzende Angebote mit: Ihrem Engagement, bei dem sie nicht auf Vorbilder zurückgreifen, sondern selbst Ideen entwickeln mussten, sei es zu verdanken, dass sich beispielsweise eine Fachschaft und Freizeitgruppen wie ein Hackathon-Team oder ein Buchclub gebildet haben; Angebote, durch die die meist internationalen Studierenden schneller Anschluss in Ingolstadt fanden.

Dankbar für die familiäre Atmosphäre am MIDS zeigten sich stellvertretend für die Kohorte die Fachschaftssprecher Aditi Bhushan und Jan Stüwe. In ihrer gemeinsamen Festrede rückten sie vor allem die gegenseitige Unterstützung am Institut sowie im Bachelorprogramm und die intensiven Freundschaften zwischen den Studierenden aus allen Ecken der Welt, die sich dadurch gebildet hatten, in den Fokus. „Wir hatten das Privileg, in einem Umfeld verschiedener kultureller Hintergründe und Herangehensweisen lernen zu dürfen“, sagte Stüwe. 

KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien und MIDS-Sprecher Prof. Dr. Götz Pfander bei ihrer Festansprache.
KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien und MIDS-Sprecher Prof. Dr. Götz Pfander bei ihrer Festansprache.

Durch die Selbstsicherheit, die sie im Laufe der vergangenen drei Jahre gewonnen haben, sind die Studierenden nun nicht mehr so leicht aus der Ruhe zu bringen, wie Stüwe anführte: „Wir verfallen nicht länger in Panik, wenn die Vorlesungen mehr Fragestellungen aufwerfen, als sie lösen.“ Bhushan fügte an: „Wir haben gelernt, das Beste aus jeder Situation zu machen.“ Diese Fähigkeit und das internationale Netzwerk, das sie am MIDS umgab, werden die Abschlusskohorte – neben den fachlichen Inhalten – ein Leben lang begleiten. 

KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien zeigte sich stolz auf das, was am MIDS in den vergangenen Jahren entstanden ist: „Es ist ein sehr spezieller Spirit hier. Sie alle haben eine Vision zum Leben erweckt, sind gemeinsam den Weg gegangen, um Projekte voranzutreiben.“

Um auch zukünftig Visionen Wirklichkeit werden zu lassen, möchte der Förderverein Georgianum e.V. das MIDS unterstützen: Das bisherige Ziel des Vereins war es, wie der Vorsitzende Dr. Gerhard Schmidt schilderte, das Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen. Nachdem dieses Vorhaben mit dem Einzug des MIDS erfolgreich umgesetzt wurde, möchte sich der Verein aber nicht auflösen. „Unsere neue Zielsetzung ist nun nicht mehr das Gebäude, sondern die Förderung der Arbeit hier“, gab Schmidt im Rahmen des Sommerfests bekannt. 

Das neueste Projekt des MIDS steht bereits in den Startlöchern: Im Wintersemester 2025/2026 starten die ersten Studierenden mit dem Masterprogramm Data Science. Aktuell werden die eingegangenen Bewerbungen geprüft und die Studierenden ausgewählt. Für das MIDS ist der Aufbau des Masterstudiums eine wichtige Weiterentwicklung seines Angebotes. Der Masterabschluss ist nicht nur für den Berufseinstieg im Bereich Data Science von Vorteil, auch die Ausbildung eigener Doktoranden und die damit einhergehende Gewinnung von Drittmittelprojekten trägt dazu bei, das MIDS zukunftsfähig zu machen. Der Master schafft ein wichtiges Bindeglied zwischen Lehre und Forschung. Darüber hinaus kann das Bachelorprogramm noch attraktiver gestaltet werden, da ambitionierten Bachelorstudierenden der Besuch von Mastervorlesungen ermöglicht wird und sich der Studiengang stärker an der Forschung orientiert. 

Der Einstieg in den Masterstudiengang ist nicht nur für Bachelorabsolventen von Data Science-Studiengängen, sondern auch für Mathematik-, Statistik-, Physik-, Informatik- und auch Elektrotechnik-Absolventen möglich. Aus diesem Grund sieht das neue Studienprogramm zunächst die Wiederholung mathematischer Grundlagen vor, um eine gemeinsame Basis aller Teilnehmenden zu schaffen und den Stoff zu vertiefen. Der Master bietet den Studierenden die Möglichkeit komplexere Probleme zu lösen, forschungsnahe zu arbeiten und weiter zu denken. Dabei können die Studierenden individuelle Schwerpunkte setzen. Sie haben die Wahl, ob sie sich vor allem mit angewandter Mathematik beschäftigen, eher eine wirtschaftswissenschaftliche Richtung einschlagen und sich mit Business Analytics and Operations Research auseinandersetzen wollen oder sich in den Bereich Umweltmodellierung vertiefen und sich mit geophysikalischen oder meteorologischen Prozessen beschäftigen.

Die Immatrikulationsphase für den Bachelor- und Masterstudiengang Data Science startet am 11. August und geht bis zum 2. Oktober. Für Bewerberinnen und Bewerber mit deutscher Hochschulzugangsberechtigung (z. B. Abitur) ist für den Bachelorstudiengang keine Bewerbung erforderlich. Weitere Informationen zu den Studiengängen und zum MIDS sind unter https://www.ku.de/mids zu finden.