Platzer neue Professorin für Psychologie an der Fakultät für Soziale Arbeit

Prof. Dr. Christine Platzer (44) ist neue Professorin für Psychologie an der Fakultät für Soziale Arbeit der KU. Vor ihrer Berufung nach Eichstätt war sie Professorin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim.Nach einer Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin studierte sie Psychologie an der Universität Koblenz Landau, anschließend folgte die Promotion an den Universitäten Bonn und Mannheim zu Fragen der Entscheidungspsychologie. In Ellwangen und Aalen leitete sie zudem die Fachschulen für Sozialpädagogik des Instituts St. Loreto.

„An der Psychologie hing schon immer mein Herz. Während des Studiums und für die Doktorarbeit habe ich zunächst vor allem im Bereich der Grundlagenforschung gearbeitet“, berichtet Christine Platzer. Im weiteren Verlauf ihrer Karriere entwickelten sich dann jedoch Arbeitsschwerpunkte mit stärkerem Praxisbezug. Soziale Arbeit verfolge generell das Ziel, die Lebenssituation von Menschen zu verbessern bzw. Prävention zu betreiben. „Psychologie kann hier mit ihrer evidenzbasierten, wissenschaftlichen Grundlage einen wichtigen Beitrag leisten. Neben den fachlichen Inhalten ist es mir daher wichtig, eine solche evidenzbasierte Praxis an die Studierenden zu vermitteln. Das Bauchgefühl ist keine valide Grundlage für den Umgang mit Klientinnen und Klienten“, betont Platzer. Als Beispiel nennt sie einen Boxsack, der sich als vermeintlich probates Mittel zum Aggressionsabbau in vielen Jugendzentren finde. Doch schon seit den 1970er-Jahren hätten zahlreichen Studien belegt, dass ein Boxsack mindestens keinen Effekt habe oder Aggressionen sogar fördere. Viele psychologische Themen hätten eine augenscheinliche Validität, die es aus dem alltäglichen Empfinden heraus plausibel erscheine, jedoch wissenschaftlich nicht belegt werden könne.  

Einen Arbeitsschwerpunkt von Professorin Platzer bilden insbesondere gesundheitspsychologische Fragestellungen – sowohl für die Arbeit von Sozialarbeiterinnen und –arbeitern im klinischen Umfeld als auch im Hinblick auf Fragen von Gesundheitsprävention. Die Absolventinnen und Absolventen sollen dabei unter anderem das Rüstzeug erhalten, um etwa im Hinblick auf potenzielle psychische Erkrankungen adäquat reagieren und kompetent professionelle Hilfe vermitteln zu können. Denn Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter seien häufig die ersten Ansprechpersonen, die mit bestimmten Krankheitsbilder von Klientinnen und Klienten konfrontiert würden.