Neben dem wissenschaftlichen Ertrag wird es insbesondere um die mediale Resonanz von Büchern wir Christopher Clarks „Die Schlafwandler“ oder um die Bedeutung von historischen Ereignissen wie der Begründung der deutschen Demokratie im Herbst 1918 für heute gehen. Seit spätestens 2013 haben sich zahllose Buchpublikationen, TV-Dokumentationen, Zeitungsartikel und Konferenzen mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Neben Wissenschaftlern und Publizisten haben sich auch etliche Politiker, wie etwa Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, auf dem Pariser „Weltkriegs-Gipfel“ vom November 2019, zu Wort gemeldet. Die Diskussion lässt dieses nationale wie internationale Gedenken Revue passieren und versucht eine Bilanz. Hat sich unser Blick auf die Ereignisse von damals durch das Gedenken verändert und hat uns der Erste Weltkrieg heute in einer neuen Krise Europas vielleicht mehr zu sagen, als das in zurückliegenden Jahrzehnten der Fall war?
Solche Fragen diskutieren die Geschichtsdidaktikerin und Expertin für Erinnerungskulturen, Prof. Dr. Bühl-Gramer von der Universität Erlangen-Nürnberg, der Vorsitzende der AG Internationale Geschichte des deutschen Historikerverbandes, Prof. Dr. Dominik Geppert von der Universität Potsdam, der wissenschaftliche Leiter des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Prof. Dr. Michael Epkenhans, sowie Prof. Dr. Jörn Leonhard von der Universität Freiburg, der zwei der maßgebenden Bücher zum Ersten Weltkrieg und dessen Folgen geschrieben hat. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Friedrich Kießling vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der KU.