Sanierung des Georgianums in Ingolstadt gestartet – Künftiger Sitz des Ethikzentrums der KU

In Ingolstadt hat offiziell die Sanierung des Gebäudekomplexes Georgianum begonnen. Mit dem Füllen und Einmauern einer Zeitkapsel gaben die Verantwortlichen der Stadt und KU-Vizepräsident Prof. Dr. Jens Hogreve den Startschuss für das Projekt. In das historische Gebäude wird voraussichtlich 2021 die KU als Hauptmieter einziehen und darin ein Ethikzentrum einrichten.

Baumaßnahmen werden üblicherweise mit Spatenstichen oder Grundsteinlegungen gestartet. Der kleine Festakt in der Fasshalle des Georgianums sah am Mittwochmittag eine etwas andere Regie vor: Ingolstadt Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel und KU-Vizepräsident Prof. Dr. Jens Hogreve griffen zu Kelle und Zement und verschlossen damit eine Zeitkapsel, in die zuvor unter anderem eine aktuelle Ausgabe des Donaukurier und ein Miniatur-Bierkrug eingelegt worden waren. Unterstützung erhielten sie dabei von Alt-OB Peter Schnell (der lange Jahre Mitglied des Stiftungsrats der KU war), Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle, sowie dem Geschäftsführer der mit der Sanierung betrauten Stadttochter INKoBau, Nicolai Fall.

Die Zeitkapsel thronte symbolisch auf einem Stapel aus Ziegelsteinen. Sie wird später im Neubau des Foyers, der im Hof des Georgianums entstehen soll, im Boden eingelassen. 2019 ist als Jahreszahl in die Deckplatte der Zeitkapsel bereits eingefräst, um das Startjahr der Sanierung zu verewigen. Die Jahreszahl für die Fertigstellung fehlt noch. „Wie werden alles dafür tun, dass es 2021 ist“, kündigte Geschäftsführer Nicolai Fall an. 2021 würde sich  die ursprüngliche Fertigstellung des Gebäudes am Hohe-Schul-Platz zum 525. Mal jähren. Die Sanierungskosten werden auf knapp 17 Millionen Euro geschätzt.

Oberbürgermeister Lösel erinnerte an die große wissenschaftliche Geschichte Ingolstadts, wo 1472 die erste bayerische Universität gegründet worden war. Seit dem Verlust der Landesuniversität 1800 nach Landshut versuche die Stadt, „an diese Zeit wieder anzuknüpfen“. Mit dem Georgianum biete sich auf historischem Grund eine historische Chance, so Lösel. "In der Aufwertung der Ingolstädter Historie kommen wir ein enormes Stück voran, schließlich stellt das Georgianum – wie kein anderes Gebäude in Ingolstadt – die Geschichte unserer Heimatstadt über die Jahrhunderte hinweg dar“, so der Oberbürgermeister.

2200 Quadratmeter Nutzfläche hat der Gebäudekomplex. Die KU soll als Hauptmieter knapp die Hälfte davon erhalten, um dort mit einem Ethikinstitut „ein zweites Standbein in Ingolstadt“ (Lösel) neben der WFI zu schaffen. In die Fasshalle ist eine gastronomische Nutzung geplant, die Kapelle Peter und Paul wird zum Veranstaltungssaal hergerichtet.

Die KU arbeitet derzeit an einem Konzept für ein „Zentrum für Ethik“, welches im Wesentlichen die Räumlichkeiten im Georgianum nutzen soll. „Ziel des Zentrums wird es sein, gesellschaftlich relevanten Fragen aus den Bereichen Wirtschafts- und Unternehmensethik, Digitalisierung, Medien und Nachhaltigkeit nachzugehen“, erklärte KU-Vizepräsident Hogreve. Es sei der KU zudem ein Anliegen, sich auch durch das Georgianum noch stärker mit Ingolstadt zu verbinden und den Ort als Begegnungsstätte von Bürgern und Universität zu nutzen.