Service Learning mit Bildung für Nachhaltige Entwicklung verbinden

Die Verbindung von nachhaltiger Entwicklung und gesellschaftlichem Engagement hat im Mittelpunkt des internationalen „Transformation CAMPus“ an der KU gestanden. Diese zweitägige Veranstaltung führte über 60 Partnerinnen und Partner des Netzwerkes „Uniservitate“ aus zwölf Nationen zusammen, die zum Teil auch online teilnahmen – von Polen, der Ukraine oder Italien bis Kenia, Argentinien und Ecuador. Das Netzwerk will unter dem Stichwort Service Learning an katholischen Hochschulen weltweit akademisches Lernen mit bürgerschaftlichem Engagement gezielt verknüpfen und fördern. Innerhalb von Uniservitate fungiert die KU als einer von weltweit sieben regionalen Hubs und pflegt den Kontakt speziell zu Partnerorganisationen in Mittel- und Osteuropa sowie im Nahen Osten.

Prof. Dr. Peter Beer, Stiftungsratsvorsitzender der KU
Prof. Dr. Peter Beer, Stiftungsratsvorsitzender der KU

Der Stiftungsratsvorsitzende der KU, Prof. Dr. Peter Beer, befasste sich in seinem Grundsatzbeitrag mit zukunftsorientierten Lern-Lehrräumen durch Engagement. Er betonte: „Eine Pädagogik, gleich an welcher Bildungseinrichtung, die darauf angelegt ist, zu versuchen, eingesperrt in fest definierten Lern-Lehrräumen das Gegenwärtige als stets Gleichbleibendes festzuhalten, verfehlt ihren Zweck.“ Service Learning stelle eine Möglichkeit dar, Lern-Lehrräume offen auf das Leben hin zu definieren, zu gestalten und auszufüllen. An katholischen Hochschulen solle diesem Ansatz immer auch der ethisch-moralisch motivierten Reflexion einen wichtigen Platz eingeräumt werden. „Das Erwerben von interreligiöser Kompetenz könnte genauso eine Rolle spielen wie die Einübung von Sensibilität gegenüber Ausdrucksformen herkömmlicher Religiosität im eigenen Lebensumfeld oder aber eben auch im Blick auf deren Ablehnung“, so Beer weiter.

Prof. Dr. Alžbeta Brozmanová Gregorová (Matej Bel University, Slowakei) charakterisiert in ihrem Beitrag Service Learning als eine strategische Antwort engagierter Universitäten. Zugleich dokumentierten Prof. Dr. Marco Rieckmann (Universität Vechta) und Prof. Dr. Anne-Kathrin Lindau (KU), wie Service Learning im Rahmen der Implementierung von BNE an Hochschulen zunehmend, etwa im systemischen Nachhaltigkeitsgesamtkonzept der KU, Anwendung findet. Kathia Reynders von der Katholischen Universität in Leuven berichtete, wie die langjährige Initiative „KU Leuven Engage“ als Modell für das Service Learning Programm Uniservitate diente.

Nach wie vor existieren Service Learning und BNE häufig ohne jegliche Verbindung nebeneinander, so dass wertvolle Synergien ungenutzt bleiben, wie Claudia Leitzmann (Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, LBE Bayern e.V.) und Danielle Rodarius (RENN.Süd, Zentrum für nachhaltige Kommunalberatung Bayern, LBE Bayern e.V.) veranschaulichten.

Die Preisträgerinnen des Uniservitate Global Awards
Die Preisträgerinnen des Uniservitate Global Awards.

Neben der Vorstellung von Forschungsarbeiten und Beispielen guter Praxis von Service Learning wurden von Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Stüwe feierlich die Uniservitate Global Awards für den Regional-Hub Mittel- und Osteuropa sowie Naher Osten verliehen.

Geleitet wird Uniservitate durch das lateinamerikanische Center for Solidary Service Learning (CLAYSS) in Argentinien. Gefördert wird es von der Porticus-Stiftung. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektwebseite www.uniservitate.org.