Shalompreis 2017 an Father Shay Cullen und das Projekt PREDA

Der Arbeitskreis für Gerechtigkeit und Frieden an der KU hat am Samstag seinen Shalompreis an Father Shay Cullen und das Projekt "Preda" verliehen. Cullen setzt sich seit 1969 für die Menschenrechte auf den Philippinen ein. Der aus Irland stammende Priester Cullen und das Projekt PREDA engagieren sich gegen den sexuellen Missbrauch und die Misshandlung von Kindern und Frauen. Hunderte Kinder haben die PREDA-Mitarbeiter aus den Gefängnissen befreit. Häufig inhaftieren lokale Polizisten Straßenkinder oder Kinder, die wegen Missbrauchs durch Angehörige von zuhause flohen. Traumatisierte und misshandelte junge Frauen und Mädchen erhalten psychologische Unterstützung. Sie können einen Schulabschluss machen und werden mit ihren Familien wieder in Kontakt gebracht.

Cullen wurde bereits zweimal von Abgeordneten aus Kanada, Deutschland und Großbritannien für den Friedensnobelpreis nominiert. Er schreibt für die Manila Times und in zahlreichen Blogs. 1998 drehte die ARD einen Tatort, zu dessen Entstehung Cullen durch seine Beratung und Schilderung der Verhältnisse maßgeblich beitrug. Seit dieser Zeit besteht der Tatort-Verein ‚Straßen der Welt’. Ulrike Thönniges vom Tatort-Verein hielt die Laudatio und unterstrich den Mut und die Tatkraft Cullens. Sie hob die hervorragende Arbeit und Transparenz von PREDA hervor.

Wolfgang Huber, der Präsident des katholischen Hilfswerks missio / München, die PREDA seit Jahren unterstützen, machte deutlich, dass die Kirche an der Seite der Schwächsten stehe müsse und dies auch tue. Für das Bistum Eichstätt sprach der Leiter des Referats Weltkirche, Domkapitular Christoph Kühn, als Vertreterin  von Universitätspräsidentin Prof. Gabriele Gien sprach die Vorsitzende des Hochschulrates, Barbara Loos, ein Grußwort. Ebenso wie der Schirmherr der Aktion, Oberbürgermeister Andreas Steppberger, betonten sie die Bedeutung dieses Menschenrechtspreises und den Mut Shay Cullens. Martin Patzelt war als Vertreter des Menschenrechtsauschusses des Deutschen Bundestages aus Berlin angereist und nahm bereits am Vortag am Vortrag und der anschließenden Diskussion mit dem Preisträger teil.

Der Preisträger rief dazu auf, nicht die Augen zu verschließen. Cullen wies darauf hin, dass unter dem Regime von Präsident Rodrigo Duterte seit vergangenem Jahr bereits 8000 Menschen durch Todesschwadronen und Polizisten ermordet wurden. Ohne Gerichtsurteil fielen sie dem sogenannten ‚Kampf gegen Drogen’, den Duterte ausrief, zum Opfer.

Der Shalompreis ist einer der höchstdotierten Menschenrechtspreise in Deutschland. In den vergangenen Jahren war er immer mit über 20.000 Euro dotiert. Das Preisgeld wird ausschließlich aus Spenden zusammengetragen. Neben dem Referat Weltkirche des Bistums Eichstätt, der Oswald-Stiftung und dem Rotary Club Eichstätt kommen die Spenden von Privatpersonen. Mitglieder des Arbeitskreises sind Studierende und Eichstätter Bürgerinnen. Die Arbeit erfolgt rein ehrenamtlich. Der Shalompreis wird seit 1981 verliehen.

Der Arbeitskreis weist darauf hin, dass noch bis September 2017 für das Projekt gespendet werden kann.

Spendenkonto: KHG Eichstätt, Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG

IBAN: DE34721608180109620320

Nähere Informationen unter www.ak-shalom.com

Ulrike Schurr-Schöpfel