Shalompreis 2022 an Peace Ambassadors Network verliehen

Bei einem Festakt an der KU hat der Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden (AK Shalom) seinen hochdotierten Menschenrechtspreis an das Youth Peace Ambassadors Network (YPAN) vergeben. Das pan-europäische Friedensnetzwerk setzt sich durch Bildung, Lobbyarbeit und andere gewaltfreie Aktionen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene für Frieden und Gerechtigkeit ein. Am Vorabend der Preisverleihung hatten Studierende der KU ein Benefizkonzert mit den angereisten Vertreterinnen und Vertretern des Preisträger-Netzwerkes gestaltet.

Etwa 120 junge Engagierte in und außerhalb von Europa umfasst YPAN mittlerweile. Die jungen Menschen, die sich selbst als sogenannte Friedensstifter verstehen, verkörperten in besonderer Weise die Werte des AK Shalom, begründete die Eichstätter Arbeitsgruppe ihre diesjährige Entscheidung.

„Bildung ist unser Werkzeug, um einen friedlichen Wandel herbeizuführen. Wir wollen sichere Räume schaffen und junge Menschen bei der Entwicklung einer Kultur des Friedens unterstützen“, erklärte Nevena Radosavljević, Vertreterin des Preisträger-Netzwerkes. Gemeinsam mit zwei weiteren YPAN-Mitgliedern nahm sie den Shalompreis im Holzersaal der KU entgegen. Immer wieder, berichtete sie, agierten die jungen „Peace Ambassadors“ in konfliktreichen Regionen, in denen die Fronten zwischen Menschen verhärtet seien und „die anderen“ als „die Bösen“ abgestempelt würden. „Es ist nicht unser Ziel, den Konflikt von einem Tag auf den anderen zu lösen. Uns geht es darum, allen Seiten zu ermöglichen, den Menschen im Anderen, also seine Geschichten, Bedürfnisse, Gefühle und Ängste zu sehen“, so die junge Friedensstifterin. Die Auszeichnung mit dem Eichstätter Menschenrechtspreis zeige ihnen, dass sie in ihren Bemühungen, eine Kultur des Friedens zu etablieren, nicht allein seien.

Als Schirmherr der Shalom-Aktion stellte der Eichstätter Oberbürgermeister Josef Grienberger in seiner Ansprache den besonderen Wert des bürgerlichen Engagements heraus. Wie gerade durch den Krieg in Europa deutlich werde, seien Wohlstand, Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit: „Wir sind als Menschen aufgefordert, dafür zu kämpfen“, appellierte er an die Gäste der Verleihung.  

Der KU sei es ein besonderes Anliegen, gezielt Verantwortung zu übernehmen, betonte der Vizepräsident für Internationales und Profilentwicklung, Prof. Dr. Klaus Stüwe, der im Namen der Hochschulleitung ein Grußwort sprach. Der AK Shalom verkörpere dieses Selbstverständnis der KU in idealer Weise: „Wir sind stolz darauf, dass einer der bedeutendsten Menschenrechtspreise Deutschlands hier bei uns verliehen wird.“ Zudem lobte der Politikwissenschaftler die wichtige Arbeit des Preisträgerprojekts. Die Aktiven bei YPAN hätten verstanden, welch fundamentalen Wert die Bildung für Demokratie, Gerechtigkeit und Frieden habe.

Für das Bistum Eichstätt, einen der wichtigsten Spender der jährlichen Shalom-Aktion, sprach Dr. Gerhard Rott, Leiter des Referats Weltkirche, ein Grußwort. Er unterstrich die langjährige ideelle und finanzielle Unterstützung des Menschenrechtspreises durch das Referat. Frieden müsse über die Grenzen der Konfessionen und Religionen gedacht werden, bekräftigte er.

Daniel Comte, langjähriger Freund des Preisträger-Netzwerks, beschrieb in seiner Laudatio, wie sehr junge Menschen von den YPAN-Trainings profitierten. Durch Übungen zur Konflikttransformation, gewaltfreien Kommunikation und Gemeinschaftsbildung würden sie inspiriert, an einer friedlichen Gesellschaft mitzuwirken. Zur musikalischen Untermalung der Preisverleihung spielte das Ensemble Divertissimo unter Leitung von Alexander Koch.

Am Vorabend der Preisverleihung hatte der AK Shalom gemeinsam mit der Uni-Musik der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ein „Konzert für den Frieden“ veranstaltet. Das „Wedding-Duo“, das „Trio de Jazzero“, der Kammerchor der KU unter der Leitung von Nico Schneidereit und das Duo „Timea&Leon“ präsentierten in Anwesenheit der angereisten YPAN-Mitglieder, die Einblick in ihre Arbeit gaben, ein buntes musikalisches Programm zum Thema „Frieden“. Die beim Konzert eingenommenen Spenden kommen dem AK Shalom zugute.

Der Shalompreis ist einer der höchstdotierten Menschenrechtspreise in Deutschland. Die Arbeit ist rein ehrenamtlich. Alle Spenden kommen ohne Abzüge für Verwaltungskosten unmittelbar den Projekten zugute. Bis Ende Januar 2023 kann noch gespendet werden. Weitere Informationen unter www.ak-shalom.com.