Shalompreis an Hilfsorganisation Reaching Out Romania verliehen

Bei einem Festakt an der KU hat der Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden (AK Shalom) am Wochenende seinen hochdotierten Menschenrechtspreis an Iana Matei vergeben. Die rumänische Psychologin setzt sich mit ihrer Nichtregierungsorganisation Reaching Out Romania (ROR) für die Rechte und den Schutz von Betroffenen von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung ein.

Mit der diesjährigen Entscheidung solle einmal mehr darauf aufmerksam gemacht werden, dass Menschenrechtsverletzungen kein außereuropäisches Problem seien, erklärte der Arbeitskreis. Die Betroffenen von Menschenhandel in Rumänien werden vor allem auch in Deutschland, wo Prostitution legal ist, sexuell ausgebeutet. Seit Ende der Neunzigerjahre kämpft Matei in ihrer Heimat bereits gegen den Menschenhandel und seine Folgen. Seit 1999 hat ROR mehr als 750 Opfern geholfen, zwei Hilfszentren und einen Bauernhof gebaut, um ihnen einen Rahmen der Normalität und die Möglichkeit der Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu bieten.

„Ich sehe den Shalompreis als eine einzigartige Möglichkeit, um in Deutschland auf die schreckliche Realität des Kinderhandels aufmerksam zu machen.“, erklärte Matei. Die betroffenen Kinder seien meist zwischen 10 und 16 Jahre alt. Menschenhändler machten sich häufig die Armut zunutze, um die Mädchen mit dem Versprechen auf ein besseres Leben in ihre Fänge zu locken. „Die finanzielle Unterstützung ist ein maßgeblicher Beitrag dafür, dass wir weiterhin den Betroffenen Schutz und eine Perspektive bieten können“, so Matei.

Laudatorin Alica Rick, Expertin für die Bekämpfung von Menschenhandel und selbst Betroffene, hob in ihrer Laudatio hervor, mit welch perfiden Methoden die Täter agierten. Sie betonte, dass auch und gerade in Deutschland als Zielland der Ausbeutung die Augen nicht vor der Thematik verschlossen werden dürften. „Menschenhandel funktioniert, weil die Menschen sich dazu entschlossen haben, ihn zu ignorieren“; so Rick.

Als Vertreterin der Stadt Eichstätt würdigte die stellvertretende Bürgermeisterin Martina Edl die mutige Arbeit Mateis. Es sei zudem unerlässlich, immer wieder auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen und die Augen nicht vor Missständen zu verschließen. Die Stadt Eichstätt übernimmt traditionellerweise die Schirmherrschaft für die Shalom-Aktion.  

Um Missstände anzugehen, sei einerseits Bildung, andererseits deren praktische Anwendung notwendig, betonte KU-Kanzler Eckhard Ulmer. Er stellte zudem die zentrale Bedeutung des sozialen Engagements und des Ehrenamts für die Universität hervor.

Für das Bistum Eichstätt, einen der wichtigsten Spender der jährlichen Shalom-Aktion, sprach Dr. Gerhard Rott, Leiter des Referats Weltkirche, ein Grußwort. Dass einer der wichtigsten Menschenrechtspreise Deutschlands jährlich in der Universitätsstadt verliehen werde, sei vielen nicht bewusst. Mehr Sichtbarkeit für soziales Engagement sei zentral dafür, die Menschenrechtsarbeit zu stärken.

Der Shalompreis ist einer der höchstdotierten Menschenrechtspreise in Deutschland. Die Arbeit ist rein ehrenamtlich. Alle Spenden kommen ohne Abzüge für Verwaltungskosten unmittelbar den Projekten zugute. Bis Ende September 2023 kann noch gespendet werden.

Spendenkonto:
Katholische Hochschulgemeinde
Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE 34 7216 0818 0109 6203 20
BIC: GENODEF1INP
Stichwort: Shalomaktion 2023