Shalompreis für den Arzt Dr. Massimo Del Bene

Der Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden an der KU verleiht den Shalompreis 2020 an Arzt Dr. Massimo Del Bene aus Monza. Er wird für sein unermüdliches Engagement für Folteropfer aus libyschen Flüchtlingslagern und sein Projekt War Children Hospital ausgezeichnet. Die Verleihung findet am 25. April 2020 statt. Der Eichstätter Shalompreis wird seit 1981 verliehen und ist einer der höchstdotierten Menschenrechtspreise in Deutschland und nährt sich aus Spenden. An den Preisträger der vergangenen Jahres, Pfarrer József Lankó, konnte der AK Shalom 28300 Euro nach Ungarn überweisen.

Dr. Massimo Del Bene ist ein renommierter plastischer Chirurg. Er ist spezialisiert auf die Operation von Händen. In Italien war er der erste Arzt, der beide Hände zugleich operierte. Unter anderem durch die Wiederherstellung von Nervenbahnen können die Hände wieder funktionsfähig gemacht werden.

Der 66jährige in Monza arbeitende Arzt hat in den letzten Jahren sehr viele Flüchtlinge, die zuvor in libyschen Lagern gefoltert wurden, operiert. Wie Del Bene immer wieder mit Entsetzen feststellt, werden die Flüchtlinge in den Lagern in Libyen mit grausamsten Methoden an Händen und Füßen gefoltert, um Geld von Verwandten und Freunden zu erpressen. Es werde bewusst so misshandelt, dass die Folgen für die Überlebenden mit jedem Schritt und jeder Bewegung spürbar seien. Massimo Del Bene spricht von mittelalterlichen Foltermethoden und kann eine lange und traurige Reihe von Röntgenaufnahmen als Belege liefern.

Den bekennenden Christen macht das Reden über Migranten, die angeblich keine Gründe hätten, zu fliehen, ebenso wütend, wie die Tatsache, dass die Staaten der Europäischen Union Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken lassen oder Seenotretter kriminalisiert werden. Das Zurückschleppen von Migranten nach Libyen hält er aufgrund der Situation in den libyschen Lagern für unhaltbar.

Damit eine Wiederherstellung der Hände erfolgreich sein kann, ist es wichtig, sie möglichst bald nach der Verletzung zu operieren. Leider müssen die Geflüchteten aber häufig monate- oder jahrelang in den Lagern aushalten. Wenn sie dann die Überfahrt nach Italien überleben, können sie von Spezialisten wie Dr. Del Bene operiert werden.

Massimo Del Bene möchte seinen Traum von einer Spezialklinik für Kinder, die durch Kriege verletzt wurden, umsetzen. Die Behandlung von Kriegsverletzungen ist in der Regel eine Notversorgung und häufig bleibt nur die Amputation. Die heutige Chirurgie bietet viel mehr erhaltende Hilfsmöglichkeiten.Da die ÄrztInnen in der Regel nicht in Kriegsgebiete, wie derzeit nach Syrien, in den Irak oder nach Afghanistan reisen können, wäre es wichtig, die Kinder nach Italien zu bringen. Es gibt bereits konkrete Pläne mit den Fachleuten in der Lombardei, die bereit sind, freiwillig in dem geplanten War Children Hospital zu arbeiten. Das alte Hospital von Legnano ist für das Krankenhaus vorgesehen. Auch mit der UNICEF ist Dr. Del Bene im Gespräch. Spenden für ein das Krankenhaus für im Krieg verletzte Kinder sind dringend notwendig.

Die Verleihung des Shalompreises findet am 25. April 2020 um 19.30 Uhr in Eichstätt im Holzersaal der Sommerresidenz statt. Am 24. April 2020 ebenfalls um 19.30 Uhr spricht der Preisträger über seine Arbeit für die in libyschen Flüchtlingslagern gefolterten Menschen und das geplante War Children Hospital.

Der Abschlussgottesdienst wird am 26. April 2020 um 10.45 Uhr im Salesianum Eichstätt sein. Der Auftaktgottesdienst findet am Samstag, 2. Februar, um 10.45 ebenfalls im Salesianum statt.

Spenden unter dem Stichwort Shalompreis 2020 - Katholische Hochschulgemeinde, Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG, IBAN: DE 34721608180109620320