Shalompreisträgerin Bertha Flores Cáceres ermordet

Der Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt trauert um die Shalompreisträgerin des Jahres 2012, Bertha Flores Cáceres. Wie der AK Shalom mitteilt, wurde Cáceres am 3. März in ihrem Haus ermordet.

Sie setzte sich als Gründungsmitglied und Vorsitzende des Rats der indigenen Völker in Honduras (COPINH) für die Rechte der Indigenen ein, insbesondere für das Volk der Lenca, dem auch sie selbst angehörte. "Erst letzte Woche fand ein von COPINH organisierter großer Protest der Lenca gegen einen Staudammbau statt. Der Staudamm wird wichtige Lebensgrundlagen der Indigenen zerstören. Die Indigenen besitzen in Honduras keine eingetragenen Landrechte", so der AK Shalom. Bertha Cáceres habe erneut Morddrohungen bekommen, wie schon mehrfach in der Vergangenheit, zudem sei sie wegen ihres Engagements mehrfach in Haft gewesen. Drei ihrer vier Kinder leben bereits seit Jahren im Exil. Sie selbst sei aber entschlossen gewesen, in Honduras zu bleiben und sich weiter für die Rechte der Indigenen einzusetzen.

"Wir sind fassungslos und schockiert über diese Nachricht. Wir durften Bertha Cáceres als mutige und engagierte Frau erleben. Unser Preis sollte neben der finanziellen Unterstützung auch eine ideelle Anerkennung  und durch das Bekanntwerden des Engagements außerhalb Honduras auch gewissermaßen als Schutz dienen. Diesen Zweck konnte weder der Shalompreis noch der renommierte Goldman-Umweltpreis, den sie letztes Jahr erhielt, erfüllen", schreibt der AK Shalom in einer Mitteilung zum Tod der Preisträgerin. Nun erwarte der AK eine vollständige Aufklärung des Verbrechens, faire Ermittlungen und nicht die Straflosigkeit, wie sie sonst in Honduras bei der Ermordung von Aktivisten meist herrsche.

Der Arbeitskreis wird seit über 30 Jahren vom ehrenamtlichen Engagement Eichstätter Studentinnen und Studenten, Mitarbeitern der Universität und Eichstätter Bürgern getragen. Ziel des AK Shaloms ist es, einen Beitrag für die Wahrung der Menschenrechte und den weltweiten Frieden zu leisten. Jedes Jahr rückt dabei thematisch ein Land oder eine Region in den Mittelpunkt des Interesses. Nach monatelangen Vorbereitungen und weiteren Aktionen ist der Höhepunkt des Engagements die feierliche Vergabe des Shalompreises. Mit einem Preisgeld von mindestens 10.000 Euro  in den letzten über zehn Jahren ist der Shalompreis einer der höchstdotierten Menschenrechtspreise Deutschlands gewesen. Die Auszeichnung versteht sich als ideelle Anerkennung und als materielle Unterstützung gleichermaßen.

Weitere Informationen unter www.ak-shalom.de