Ziel ist die Vernetzung und Verständigung derjenigen, die in der deutschsprachigen christlichen Theologie (evangelisch wie römisch-katholisch) mit dem Leitbegriff der Lebenskunst theologisch-konzeptionell operieren. Die Tragweite und Belastbarkeit des Konzepts „Lebenskunst“ soll in zwei größeren Tagungen sowie zwei jeweils den Tagungen vorlaufenden kleineren Workshops und zwei gemeinsamen Buchpublikationen (für die das Gütersloher Verlagshaus bereits Interesse signalisiert hat) ausgelotet und erprobt werden. Dabei sollen insbesondere Brücken zwischen den theologischen Subdisziplinen gebaut werden und der Diskurs mit benachbarten wissenschaftlichen Disziplinen wie etwa Pädagogik oder Philosophie angebahnt werden. Damit soll „Lebenskunst“ als Leitkategorie theologisch-interdisziplinären Nachdenkens etabliert, differenziert und abgesichert werden. Grundlegende anthropologische Fragen des Umgangs mit Endlichkeit und Vulnerabilität sowie ethische, ästhetische und spirituelle Aspekte christlicher Lebensgestaltung stehen dabei vorrangig im Fokus des Interesses.
Professor Sill ist die Sache der Lebenskunst kontinuierlich ein moraltheologisches und -philosophisches Anliegen gewesen; ihr hat er sich in Forschung und Lehre durchgängig gewidmet und wird dies auch weiterhin tun. Einen Schwerpunkt seiner christlichen Ethik der Lebenskunst bildet die Kunst des Sterbens als Teil der Kunst des Lebens, der gekonnte Umgang mit dem Lebensumbruch der Lebensmitte, die Kunst der Freundschaft sowie die Kunst, sich gut zu entscheiden.
Gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen Professor Bubmann konnte Sill bereits 2008 den Sammelband „Christliche Lebenskunst“ herausgeben, an dem insgesamt 40 Autorinnen und Autoren beider Konfessionen beteiligt waren. Im Jahre 2013 erschien im Gütersloher Verlagshaus ihr gemeinsames Buch „Schritte durch die Lebensmitte. Facetten christlicher Lebenskunst“. Im diesem Frühjahr wird im EOS Verlag Sankt Ottilien das nächste Buch von Professor Sill zur Sache einer theologisch fundierten und konzipierten Lebenskunst erscheinen unter dem Titel „LebensArt und ETHIKette. Wortmeldungen zu Werthaltungen“.