Sozialismus und Kommunismus in Lateinamerika

In der zehnten Auflage seiner Vortragsreihe im Wintersemester beschäftigt sich das Zentralinstitut für Lateinamerikastudien (ZILAS) ab Mittwoch, 25. Oktober, mit dem Thema „Zwischen Utopie und Wirklichkeit: Sozialismus und Kommunismus in Lateinamerika“. Das ZILAS veranstaltet die Reihe dieses Mal in Zusammenarbeit mit der Professur für Theorie und Didaktik der Geschichte und wird gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

100 Jahre nach der Russischen Revolution gehen die Referentinnen und Referenten der Frage nach, wie in Lateinamerika Nährböden für sozialistische und kommunistische Utopien entstanden und welche Realitäten daraus erwuchsen, verschwanden oder erhalten blieben. Wie wurden marxistisch-leninistische Ideen im Laufe des vergangenen Jahrhunderts rezipiert? Wie entstand ein eigenes revolutionäres Potential in der Region und in welchem Verhältnis steht dies zu europäischen Varianten für die Etablierung, Sicherung, Überwindung und Erinnerung sozialistischer und kommunistischer Systeme?

An neun Terminen verdeutlichen Vorträge und eine Filmvorführung, dass Sozialismus und Kommunismus sich in Lateinamerika auf sehr ambivalente und vielfältige Art und Weise manifestierten und manifestieren: in Parteien, intellektuellen Diskursen, wissenschaftlichen Disziplinen, Gewerkschaften, populistischer Politik, Guerilla-Organisationen, planwirtschaftlich ausgerichteten Modellen, Reformprogrammen, sozialen Bewegungen sowie Solidaritätsbewegungen, im öffentlichen gesellschaftlichen Diskurs und nicht zuletzt in der Theologie der Befreiung.

Die Vortragsreihe wird am Mittwoch, 25. Oktober mit einem Vortrag von Prof. Dr. Klaus Meschkat von der Universität Hannover eröffnet. Meschkat spricht zum Thema „Die russische Revolution von 1917 und ihr Echo in Lateinamerika“. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr im Raum KAP 010, Kapuzinergasse 2, 85072 Eichstätt. Danach finden die Vorträge jeweils mittwochs ab 18:30 Uhr in Kollegiengebäude Bau A 205 (Ostenstraße 26) statt.

Begleitend zur Vortragsreihe wird im Foyer der Sommerresidenz die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Deutschen Historischen Museum Berlin konzipierte Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ gezeigt. Sie beschreibt den Aufstieg und Niedergang kommunistischer Bewegungen, deren totalitärer Anspruch rund um den Globus Millionen mobilisierte und sich zum Albtraum von Abermillionen entwickelte, die Opfer kommunistischer Gewaltregime wurden.

Nähere Infos und das Programm sind im Internet auf der Homepage des ZILAS.