Stadt und Landkreis empfangen ausländische Studierende der KU

Mehr als 450 Studentinnen und Studenten aus dem Ausland sind in diesem Semester an der KU eingeschrieben. Bei einem Empfang im Spiegelsaal der barocken Eichstätter Residenz bekamen die neu angekommenen Gaststudierenden eine Einführung in die Geschichte der Stadt sowie die Struktur und Aufgaben von Politik und Verwaltung. Die bayerische Kultur wurde anschließend mit einer praktischen Übung vermittelt: mit Bier und einer zünftigen Brotzeit.

Für die Erstsemester der KU ist der Studienbeginn in diesen Wochen zugleich der Start in eine neue Lebensphase: Auszug von Zuhause, neue Stadt, neue Menschen. Für die Studentinnen und Studenten aus dem Ausland, die jetzt ihr Studium an der KU aufnehmen, ist die Umstellung noch viel größer. Neues Land, neue Kultur, neue Sprache. „Grüß Gott“, sagt die stellvertretende Landrätin Rita Böhm zu Beginn des Empfangs. „So sagt man bei uns in Bayern.“ Die Bürgermeisterin von Kinding, die Landrat Anton Knapp vertritt, der eine Etage tiefer zeitgleich die Sitzung des Kreistages leitet, spricht zunächst in einfachen, kurzen Sätzen. „Verstehen Sie mich alle?“ Nicken in den Stuhlreihen unter den festlichen Kronleuchtern. Die Studierenden, die in diesem Semester wieder aus allen Kontinenten an die KU gekommen sind, haben schon in ihrer Heimat Deutsch gelernt. Noch gibt es keine Verständigungsschwierigkeiten. Dann wird es komplizierter. Frau Böhm spricht über die politische Struktur in Deutschland – Bundesländer, Regierungsbezirke, Landkreise, Kommunen – und wie Aufgaben auf die Einheiten verteilt sind: Straßenunterhalt, Schulen und Universitäten, Krankenhäuser. Das sei in Bayern wirklich gut organisiert, sagt die stellvertretende Landrätin und schiebt noch mehr Standortmarketing nach: die herrliche Landschaft des Naturparks Altmühltal, Freizeitangebote, bayerische Kultur, Hopfenanbau und Bierbraukunst. „Alles, was Bayern ausmacht, finden Sie hier im Herzen des Freistaats.“

Dann folgt eine Einführung in die Geschichte der Stadt – wer könnte das besser vermitteln als Bürgermeisterin Dr. Claudia Grund. Die Kunsthistorikerin berichtet von den Römern, die in der Gegend ihre Grenze und Feldlager errichteten. Sie erzählt vom Heiligen Willibald, auf den die Gründung des Bistums und der Bischofsstadt zurückgeht. Und sie geht auf die Zerstörung und den Wiederaufbau der heute barocken Altstadt ein.

Die gut 50 Studentinnen und Studenten, die zur Begrüßung in die Eichstätter Residenz gekommen sind, hören den Ausführungen aufmerksam zu. Insgesamt 79 Gaststudierende sind in diesem Semester an der KU eingeschrieben, davon 37 am Standort Ingolstadt. Die Gaststudenten sind in der Regel nur für ein Semester an der KU. Hinzu kommen Teilnehmer von Sprachkursen und vor allem jene Studierende ohne deutschen Pass, die ein komplettes Studium an der KU absolvieren. Insgesamt 457 ausländische Studierende sind – Stand diese Woche – an der KU immatrikuliert. „Sie sind das Gesicht für die internationale Ausrichtung unserer Universität“, sagt Anna Marcos Nickol, die Leiterin des International Office. Sie ist selbst erst vor zwei Wochen an die KU gekommen, um die Leitung der Abteilung zu übernehmen. Ihr Wunsch an die ausländischen Studentinnen und Studenten hat daher einen durchaus persönlichen Hintergrund: „Ich lade Sie ein, Ihre ganz persönliche Sicht auf Eichstätt und die KU zu entwickeln. Erkunden Sie die Universität und finden Sie Ihren Lieblingsort.“