Studentinnen kooperieren mit Malteser Hilfsdienst

Smok Fotoreportage
© Smok

Eine ungewöhnliche Kooperation, von der beide Seiten profitierten: Drei Studentinnen der KU haben sich mit Angeboten und Diensten des Malteser Hilfsdienstes im Bistum Eichstätt beschäftigt und nun die Ergebnisse vorgestellt.

Im Beisein der Diözesanoberin der Malteser, Cécile Bergmann, und ihrer Stellvertreterin Steph Fischer-Stabauer präsentierten Janka Böhm (Erwachsenenbildung), Cornelia Bittner (Bildung für nachhaltige Entwicklung, M.A. Geografie) sowie Carlotta Luisa Smok (Journalistik) ihre Arbeiten, die sie im Wintersemester 2019/2020 verfasst haben.

„Ein Blick von außen ist immer gut, weil er sowohl Stärken als auch Verbesserungsmöglichkeiten erkennt, die man von innen heraus, im Arbeitsalltag, vielleicht gar nicht wahrnimmt“, betont Anke Thiede, Referatsleiterin Soziales Ehrenamt bei den Maltesern, die als zentrale Ansprechpartnerin für die Studentinnen fungiert hatte. „Von den Ergebnissen der drei jungen Frauen werden wir tatsächlich langfristig profitieren können - auf ganz unterschiedliche Art und Weise.“

Empfehlungen für die Praxis bot vor allem der Vortrag von Cornelia Bittner. Sie beschäftigte sich mit den „Möglichkeiten (und Grenzen) eines Generationen-Cafés der Malteser in Solnhofen“. Dazu untersuchte sie zunächst die Gegebenheiten vor Ort - sowohl die Infrastruktur der Gemeinde als auch die personelle und räumliche Ausstattung der Malteser, die in Solnhofen als rein ehrenamtliche Ortsgliederung organisiert sind.

Aufgrund einer wachsenden Zahl von Senioren in Solnhofen und eingedenk der etablierten Malteser Jugend-Gruppe sieht Bittner in einem Generationen-Café eine sinnvolle Ergänzung der Angebote vor Ort. Allerdings gebe es für die Umsetzung einige Voraussetzungen, die derzeit nicht erfüllt seien: etwa eine ebenerdige Küche mit barrierefreiem Zugang im Solnhofener Malteserhaus oder einen festen, möglichst hauptamtlichen Projektverantwortlichen.

Einen ganz anderen Zugang wählte die Journalistikstudentin Carlotta Luisa Smok zu den Maltesern: Für eine Fotoreportage porträtierte sie Selina und Rosemarie. Die beiden Frauen haben sich über den Kulturbegleitdienst der Malteser kennengelernt, der einsamen, alten und kranken Menschen die Chance bietet, in Begleitung an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen.

Betrachtet man die Bilder in Smoks außergewöhnlicher Arbeit, sieht man gleich, dass der Dienst eine gern genutzte Chance für beide Seiten ist: Die 23-jährige Selina und die deutlich über 80-jährige Rosemarie strahlen eine liebevolle Vertrautheit und emotionales Verständnis füreinander aus. Eine Beziehung, die es ohne die Malteser und ohne Selinas Bereitschaft zu ehrenamtlicher Arbeit nicht geben würde.

Um ehrenamtliche Arbeit ging es auch in der dritten Präsentation: Janka Böhm sprach über „Menschen mit Fluchterfahrung im sozialen Ehrenamt“. Sie kommt zu dem Schluss, dass davon beide Seiten profitieren können: Durch die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung in ihre ehrenamtlichen Strukturen könne eine Organisation offener werden für eine heterogene Gesellschaft und kulturelle, soziale Vielfalt auch innerhalb der Organisation fördern. Den Ehrenamtlichen wiederum könne ihre Aufgabe unter anderem Anerkennung, Austausch und Unterstützung bieten.