Herausgeber der fast 500-seitigen Festschrift sind drei akademische Schüler von Jürgen Bärsch: Prof. Dr. Marco Benini, Inhaber des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an der Universität Trier und zugleich wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Liturgischen Instituts, Prof. Dr. Florian Kluger, Vorstand der Stiftung Kloster Hegne bei Konstanz und Honorarprofessor an der KU, sowie Benedikt Winkel, Fakultätsreferent an der Katholischen Stiftungsfachhochschule in München. Bereits der Titel der Festschrift deute auf den Schwerpunkt von Bärschs Forschungsarbeit hin, der sich in zahlreichen Veröffentlichungen mit der historischen Entwicklung des Gottesdienstes befasst habe – „nicht nur im musealen Sinn, sondern stets im Wissen, dass sich in den liturgischen Feiern der Glaube der Kirche und der Menschen ausdrückt“, so die Herausgeber in ihrem Vorwort. Viele Beiträge von Jürgen Bärsch hätten auch eine pastoralliturgische Ausrichtung, um den Glauben heute angemessen feiern zu können.
Beiträge in der Festschrift befassen sich etwa mit frühen Gebeten zur Segnung von Wasser, mit der liturgiehistorischen Entwicklung des Gaudete-Sonntags (dritter Adventssonntag) oder mit der Entwicklung der Feier der Pfingstvigil. Ein weiteres Kapitel des Bandes versammelt Beiträge zur „Theologischen Reflexion und Wissenschaftstheorie“, darunter einen Aufsatz über den „Gottesdienst als kommunikatives Beziehungsgeschehen pastoraler Begegnung“ oder einen Beitrag über „Liturgische Aspekte ökologischer Theologie“. In vielen Publikationen hat sich Jürgen Bärsch mit dem Themengebiet „Tod und Begräbnis“ befasst – diesen Titel trägt auch ein weiteres Kapitel des Sammelbandes. In Beiträgen geht es etwa um „christliche Vorstellungen des guten Sterbens im Spiegel der Liturgie“ oder um „Totengedenken und Jenseitsvorstellungen“ im Zeugnis des frühmittelalterlichen Liturgikers Amalar von Trier. Das letzte Kapitel ist mit „Gesellschaft und Kultur“ überschrieben, denn Liturgiewissenschaft sei nicht nur als binnenkirchliche Disziplin zu verstehen, so die Herausgeber. Die Aufsätze befassen sich etwa mit kirchenmusikalischen oder sprachlichen Aspekten der Liturgie.
Die Festschrift wurde Jürgen Bärsch im Rahmen eines Festakts im Holzersaal überreicht. Dabei hielt Prof. Dr. Martin Kirschner, Inhaber des Lehrstuhls für Theologie in den Transformationsprozessen der Gegenwart, einen Vortrag mit dem Tiel „Die Hoffnung feiern. Zur transformativen Kraft der Liturgie in ‚apokalyptischen‘ Zeiten“.
Marco Benini, Florian Kluger, Benedikt Winkel (Hrsg.): Glaube und Gedächtnis. Studien zur Liturgie in Geschichte und Pastoral. Aschendorff Verlag Münster 2024.