Studierende forschten über den "Katholizismus in Eichstätt nach 1945"

Dünnes Papier, in Gefahr zu zerfallen; eine altertümlich wirkende Sütterlinschrift, die man erst einmal nicht lesen kann; Berge von Akten, bei denen nicht auf den ersten Blick klar ist: Was ist wichtig, was ist Nebensache? Mit alledem kennen sich die studentischen Teilnehmer des interdisziplinären Lehrforschungsprojekts zum Thema „Katholizismus in Eichstätt nach 1945“ seit vergangenem Sommersemester nun aus. Das Seminar fand an der KU unter der Leitung von Prof. Dr. Florian Bock (Mittlere und Neuere Kirchengeschichte) und Christiane Hoth (Geschichte Lateinamerikas) statt. Die Ergebnisse sind nun auf einer eigens erstellten Projekthomepage zu sehen.

Im Vordergrund stand das entdeckende und forschende Lernen. Die Studierenden waren gefragt, in die Rolle der „Spurensucher“ zu schlüpfen und sich vom Prinzip „Neugier“ tragen zu lassen. Das Spannende dabei: Die zu untersuchenden Quellen sind der Forschung (noch) nicht bekannt und liegen somit nur im Original vor. Das Diözesanarchiv Eichstätt half den studentischen Kleingruppen mit Rat und Tat bei ihrer Detektivarbeit. Vereinzelt konnten gar Interviews mit Zeitzeugen geführt und in Bild und Ton festgehalten werden.

Zu folgenden fünf Themen wurde geforscht:

  • Integration damals. Heimatvertriebene in der Diözese Eichstätt nach Kriegsende

  • Zusammenarbeit „in brüderlicher Liebe“. Marianische Männerkongregation, Laienapostolat und Wiederaufbau der Katholischen Aktion in der Diözese Eichstätt

  • „Aufrecht und stark“! – Seelsorge und Sittlichkeit im Eichstätt der Nachkriegszeit

  • Zwischen „Das Schweigen“ und dem „Film- und Fernseh-Versprechen“ – katholische Film- und Medienarbeit vor Ort und landesweit

  • Ein Eichstätter für die Jugend. Alois Brems

Der Eichstätter Kurier wird in der kommenden Zeit über die Ergebnisse der Studierenden berichten, über die man sich auch auf der Projekthomepage unter http://lehrforschungsprojekt-katholizismus.ku.de informieren kann.