Ziel am ersten Tag war das Skigebiet Spitzingsee, begleitet wurde die Exkursionsgruppe dabei von Walter Alkofer (Obmann der Lawinenkommission vom Schliersee) und Dr. Thomas Feistl (stellvertretender Leiter der Lawinenwarnzentrale). Vor Ort erhielten die Studenten Einblick in die Arbeiten einer Lawinenkommission: Wie werden Messdaten über die Schneesituation erhoben? Und wie wird daraus ein Lawinenlagebericht erstellt?
Bei heftigem Schneefall mussten die Geographie-Studenten selbst Hand anlegen und gemeinsam mit den Experten eine Abschätzung über die Lawinengefahr abgeben. Dazu gehörten neben der detaillierten Aufnahme der einzelnen Schneeschichten vor allem Tests, die Hinweise auf die Stabilität der Schneedecke und damit auf die Lawinengefährdung geben sollten. Teil des Standardverfahrens zur Stabilitätsüberprüfung ist der sogenannte kleine Blocktest, den Exkursionsleiter Florian Haas seinen Studenten vorführte: Ein definierter Schneequader wird durch Klopfen mit einer Schaufel nach und nach immer mehr belastet. Insgesamt konnten zwei Schwachschichten in der Schneedecke identifiziert werden. Die Eichstätter Gruppe legte sich damit auf eine erhebliche Lawinengefahr fest (Stufe 3 von 5), bei der bereits ein einzelner Skifahrer eine Lawine auslösen kann, und zeigte damit ihr Können: Tatsächlich entsprach dies genau der Gefährdungsstufe, die der Lawinenwarndienst für diesen Tag ausgegeben hatte.
Neben den Schneedeckenuntersuchungen gehört zu den Arbeitsaufgaben der Lawinenkommission auch die Überwachung der Lawinengefahr an der Spitzingseestraße, da hier vor allem nach starken Schneefällen mehrere Lawinenstriche die Straße bedrohen. Um die Lawinen im Gefahrenfall kontrolliert zu sprengen, arbeitet dort die modernste Lawinensprengbahn Europas. Deren Funktionsweise wurde der Exkursionsgruppe ebenfalls hautnah von zwei Sprengbeauftragten demonstriert.
Der zweite Exkursionstag stand ganz im Zeichen der Vertiefung des Gelernten. In kleinen Gruppen führten die Studierenden in der Nähe des Braunecks bei Lenggries eigenständige Schneedeckenuntersuchungen durch. Die während des Tages erhobenen Schneedeckendaten bilden die Grundlage für die benotete Semesterabschlussarbeit in diesem Modul.
Nähere Informationen zur Exkursion und zum Studium der Physischen Geographie sind unter www.umweltgeographie.de zu finden.