Angelehnt an einen langjährigen Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls war die Sensitivität von Erosion und Sedimenttransport gegenüber dem Klimawandel als Tagungsthema ausgewählt worden. Deswegen beschäftigten sich die Beiträge der 26 Doktorandinnen und Doktoranden, 13 Postdocs und 7 Professorinnen sowie Professoren mit Themen wie dem Einfluss des Klimawandels auf den Sedimenthaushalt von Landschaften im Hochgebirge, im Mediterranraum oder in der Arktis Kanadas und Sibiriens sowie mit der Bodenerosion und ihrer Beeinflussung durch Klima- und Umweltwandel. Wie Heckmann hervorhob, zeigte die Zusammensetzung, dass der wissenschaftliche Nachwuchs, dessen Arbeiten und dessen Vernetzung im Mittelpunkt der Tagung stehen.
In ihrem Keynote-Vortrag stellte Prof. Dr. Georgina Bennett von der Universität Exeter ihre Forschungen zu Muren und Rutschungen sowie zu methodischen Innovationen bei der Messung und Überwachung dieser Prozesse vor. Sie betonte, dass dieses Thema nicht nur aus wissenschaftlicher Perspektive relevant sei – da es sich dabei um Naturgefahren handle, könne davon ein Risiko für den Menschen ausgehen. Die Bodenerosion bedrohe „eine der wichtigsten natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen“; intensiver werdende Regenfälle und eine Verlagerung der Aussaatzeiten von Feldfrüchten tragen nach den Erkenntnissen mehrerer Teilnehmender zur Verschärfung dieser Problematik bei.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Exkursion ins Reintal, südlich von Garmisch-Partenkirchen, konnten sich die Teilnehmenden noch intensiver austauschen: Angeregt diskutierten sie die Rolle struktureller Veränderungen im Einzugsgebiet am Beispiel der von Bergsturzablagerungen aufgestauten Partnach und der erneuten Durchgängigkeit des Flusses für grobe Sedimente nach Verfüllung der entstandenen Seen. Sie kamen zu dem Schluss, dass solche Veränderungen neben den klima- und landnutzungswandelbedingten Veränderungen in Hinblick auf zukünftige Entwicklungen beobachtet werden müssten.
KU-Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Stüwe betonte, dass die Universitätsfamilie angesichts der großen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Relevanz des Themas der Tagung große Wertschätzung entgegenbringe.