Theologische Fakultät feiert Ehrendoktor Josef Wohlmuth

Die Theologische Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt hat mit einem Akademischen Festakt Josef Wohlmuth anlässlich dessen 80. Geburtstags geehrt. Der emeritierte Dogmatikprofessor ist seit 2014 Ehrendoktor der Theologischen Fakultät.

Wohlmuth war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 Inhaber des Lehrstuhls für Dogmatik an der Universität Bonn, hat aber seit seiner Kindheit eine enge Verbindung zu Eichstätt. Nach Abitur und Theologiestudium in Eichstätt wurde er 1964 in Eichstätt zum Priester geweiht. Danach war er vier Jahre Kaplan in Gunzenhausen, ehe er seine wissenschaftliche Laufbahn, verbunden mit der Promotion bei Josef Ratzinger, einschlug.  „Er ist eines der wissenschaftlichen Aushängeschilder des Bistums“, sagte der Eichstätter Generalvikar Isidor Vollnhals am Samstag bei der Feier in der Sommerresidenz über den Jubilar, der seinen 80. Geburtstag bereits im Januar begangen hatte. Anschließend hielt Vollnhals ein Exemplar von Wohlmuths Monographie „Jesu Weg – unser Weg. Kleine mystagogische Christologie“ in die Höhe. „Wie man sieht, ist das Buch ziemlich zerlesen. Es hat mir als Pfarrer bei meinen Vorbereitungen immer gute Dienste geleistet“, so der Generalvikar. Auch der Dekan der Theologischen Fakultät, der Dogmatikprofessor Manfred Gerwing, betonte die theologische Relevanz des Ehrendoktors, dessen Werk über eine gegenwartsbezogene Annäherung an Jesus Christus erfreulicherweise der Öffentlichkeit nun wieder zugänglich ist.

Das theologische Grundlagenwerk, das in einem Dialog von Dogmatik und Liturgiewissenschaft die Bedeutung und Ästhetik der christlichen Hochfeste behandelt, war bereits 1992 erschienen und bald vergriffen. Der Autor sei dann immer wieder mit Nachfragen nach einer Neuauflage konfrontiert worden, habe aber stets eingewandt, dass dies eine zeitintensive Neubearbeitung unter Berücksichtigung seither erschienener Fachliteratur nötig mache, berichtete René Dausner, Privatdozent am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie der KU. Gemeinsam mit seinen Kollegen Florian Bruckmann und Erwin Dirscherl hat Dausner das Werk Josef Wohlmuths anlässlich dessen Geburtstags neu herausgegeben. Sieben Fachkollegen und akademische Weggefährten Wohlmuths aus ganz Deutschland erweiterten den christologischen Entwurf mit dogmatischen und liturgiewissenschaftlichen Kommentaren, die dem Originaltext beiseitegestellt wurden.

Das Werk Wohlmuths sei an sich schon ein Kommentar, so Dausner, indem es die Liturgie der Kar- und Ostertage, von Pfingsten und dem Fest der Geburt Jesu Christi kommentiere und so zum „Glutkern des Glaubens“ vordringe. Vier der Mitautoren – namentlich Dirk Ansorge (Sankt Georgen), Günter Bader und Albert Gerhards (beide Bonn), sowie Leonhard Hell (Mainz) – stellten ihre Kommentare vor und führten anschließend ein intensives Gespräch mit Josef Wohlmuth. Zentrale Bedeutung gewann dabei die Angemessenheit theologischer Sprache und somit die drängende Frage nach einer Anschlussfähigkeit der Theologie und der Liturgie in unserer Zeit. Umso eindringlicher klang der Aufruf nach einer auch sprachlichen Bewahrung des Glaubens durch das Gebet sowie einer Bewährung der Glaubenssprache im Alltag. Die Buchpräsentation und nicht zuletzt auch das Ambiente des barocken Prachtsaals der Universität sowie die musikalische Begleitung durch die Harfinistin Beate Fürbacher ließen den Festakt zu einer Feierstunde für den Jubilar werden.