Transferprojekt „Mensch in Bewegung“ erfolgreich in zweiter Förderrunde der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“

Seit fast fünf Jahren kooperieren die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) im Rahmen des Projektes „Mensch in Bewegung“, um in der Region den gemeinsamen Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu voranzutreiben. Mit ihrem gemeinsamen Folgeantrag für das Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“ haben KU und THI nun im bundesweiten Wettbewerb mit 165 Hochschulen und Universitäten um die Fortsetzung solcher Transferprojekte überzeugen können. Das erfolgreich begutachtete Konzept umfasst eine Antragssumme von 10 Millionen Euro. Wie die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) am Donnerstag mitteilte, gehören KU und THI mit ihrem Antrag zu den 55 Hochschulen und Universitäten, die ein unabhängiges Auswahlgremium ausgewählt hat. In Bayern waren neben THI und KU die Universität Bayreuth und die Hochschule Coburg mit ihren Förderanträgen erfolgreich. Der Beginn der fünfjährigen Förderung ist für Anfang 2023 geplant.

Bettina Stark-Watzinger, die als Bundesministerin für Bildung und Forschung auch Vorsitzende der GWK ist, betont: „Unserer Hochschulen für Angewandte Wissenschaft und Fachhochschulen sowie die kleinen und mittleren Universitäten sind mit ihrer Verankerung in der Region Innovationsmotoren für unser Land. Mit der Förderinitiative ,Innovative Hochschule‘ unterstützen wir ihre Stärken ganz gezielt. Ich freue mich sehr, dass wir aus einer sehr großen Zahl an qualitativ hochwertigen Bewerbungen erneut die besten Initiativen prämieren konnten und damit die Rolle der Hochschulen als Strategiegeber im regionalen Innovationssystem weiterhin stärken werden.“ Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume ergänzt als stellvertretender GWK-Vorsitzender: „Die geförderten Vorhaben in der ersten Förderrunde der ,Innovative Hochschule‘ haben gezeigt, dass die Bund-Länder-Initiative einen wichtigen Impuls gesetzt hat, um das Innovationspotenzial insbesondere von Fachhochschulen sowie von kleinen und mittleren Universitäten besser auszuschöpfen und die noch schnellere Umsetzung innovativer Ideen in Anwendungen zu unterstützen.“

THI-Präsident Prof. Dr. Walter Schober unterstreicht: „Der Wissens- und Technologietransfer ist uns als Hochschule ein zentrales Anliegen. Wir bringen Innovationen in die Anwendung. Das geht nur im Austausch mit Unternehmen und Gesellschaft. menschINbewegung hat hierfür seit 2018 hervorragende Strukturen geschaffen. Ich freue mich auf fünf weitere Jahre menschInbewegung, in denen wir systematisch neue Ideen und Lösungsansätze für die Transformationsgestaltung der Region Ingolstadt entwickeln werden.“

KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien ist „glücklich, dass wir die Transformation der Region mit diesem für uns so wichtigen Projekt weiter vorantreiben und vertiefen können“. Prof. Dr. Jens Hogreve, Vizepräsident der KU für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, ergänzt: „Neben der Grundlagenforschung ist der forschungsbasierende Transfer eine wesentliche Säule für die KU. Dieser wird in der Fortführung des Projektes unter anderem über ein Wissenschaftsforum erfolgen, das beispielsweise den Rahmen für Wissenschaft im direkten Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern bieten wird.“

In den kommenden fünf Jahren knüpft „Mensch in Bewegung“ an die bisherigen zentralen Fragen an:  Wie kann sich die Region 10 nachhaltig entwickeln? Welchen Beitrag kann die Künstliche Intelligenz in der digitalen Transformation unserer Lebens- und Arbeitswelt leisten Was erwarten Bürger und Unternehmen von der Zukunft und wie kann bürgerschaftliches Engagement bei den Herausforderungen unserer Zeit helfen? Ziel der zweiten Projektphase ist es, den Transfer an den Hochschulen fest zu institutionalisieren und in einer Kooperation mit Wirtschaft und Gesellschaft weiter auszubauen.

KU und THI werden dazu wissenschaftliche Erkenntnisse und Ergebnisse an den beiden Hochschulen zielgruppengerecht für eine wissenschaftsgestützte Regionalentwicklung aufbereiten. Dabei wollen sie bewusst die breite Öffentlichkeit systematisch für die Bedeutung einer wissenschaftsgestützten Regionalentwicklung sensibilisieren und aktiv einbinden.

Die Arbeit von Forschenden soll einerseits an die Bevölkerung vermittelt sowie andererseits die Öffentlichkeit aktiv an aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen beteiligt werden. Hier soll beispielsweise über ein neues Wissenschaftsforum ein Raum für Begegnung, Austausch und Dialog geschaffen werden – verbunden mit einem regionalen Veranstaltungs- und Weiterbildungsprogramm. Über ein Citizen Science Lab sollen Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit bekommen, an der Lösung konkreter gesellschaftlicher Fragestellungen mitzuwirken. Dies gilt sowohl für Fragen von KI, Digitalisierung und Nachhaltigkeit als auch im Hinblick auf generelle Fragen der Gestaltung von Zukunft einer von der Automobilindustrie geprägten Region.

Grundlegend sollen in der zweiten Projektphase Transferstrukturen und Netzwerke weiter institutionalisiert und mit der Gründung einer hochschulübergreifenden Transferagentur dauerhaft in der Region verankern werden. Die Gründung des Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit Neuburg (ForTraNN) als neues Institut der THI am 20. Mai auf dem Neuburger Campus ist bereits ein solcher Schritt hin zur Institutionalisierung der Aktivitäten von „Mensch in Bewegung“.

Weitere Informationen unter www.mensch-in-bewegung.info.