Trauer um langjährigen Hochschulpfarrer<br>Pater Johannes Haas

Die KU trauert um Pater Johannes Haas. Der langjährige Hochschulpfarrer ist am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren in Wien verstorben. Der Ordensmann der Salesianer Franz von Sales war insgesamt 40 Semester lang Seelsorger an der KU und hatte die Aufgabe vor einem Jahr an seinen Nachfolger abgeben.

Johannes Haas wurde am 21. April 1950 in Zell am Pettenfirst in Oberösterreich geboren. Er trat 1970 den Oblaten des Heiligen Franz von Sales bei. Am 26. Juni 1976 wurde er in Eichstätt zum Priester geweiht. Nach seiner Kaplanszeit in München und einem Einsatz als Erzieher kam er 1981 zunächst für drei Jahre als Hochschulpfarrer nach Eichstätt. In dieser Zeit baute er an der neu gegründeten Katholischen Universität die Hochschulgemeinde auf. Nach einer seelsorgerlichen Aufgabe in Wien und zwei Jahren als Leiter der KIM-Bewegung in Deutschland und Österreich wechselte er im Jahr 2000 erneut als Hochschulpfarrer an die KU. Diese Aufgabe füllte er mit Herzblut weitere 17 Jahre aus.

Pater Johannes prägte durch seine Präsenz und Begleitung von KU-Angehörigen die Universität, brachte vielen Studierende den Glauben nahe und spendete etlichen auch das Taufsakrament. Nicht wenige Paare, die sich an der Universität kennenlernten, führte er zum Ehesakrament. In der KHG etablierte Pater Johannes Vortrags- und Gesprächsreihen mit prominenten Gästen. Studierende begleitete er zu Exerzitienfahrten und zu den Salzburger Hochschulwochen. Kaum eine Veranstaltung an der Universität fand ohne ihn statt. Besonders studentische Initiativen begleitete er mit großer Aufmerksamkeit, so etwa die Aktivitäten des Arbeitskreises Shalom, der alljährlich einen Preis für Projekte im Bereich Gerechtigkeit und Frieden verleiht. Noch am vergangenen Wochenende, als es ihm aufgrund seiner plötzlichen Erkrankung schon sehr schlecht ging, ließ er sich von der diesjährigen Preisverleihung in Eichstätt berichten.

„Pater Johannes Haas hat den Glauben den Studierenden und Mitarbeitern der KU aufrichtend und mutmachend nahegebracht“, so KU-Präsidentin Gabriele Gien. Seine ansteckende Lebensfreude, seine Freude am Singen und der Musik blieben unvergessen. „Die KU trauert um einen Menschen, der die Entwicklung und das Leben der Universität viele Jahre lang mitgestaltet und mitgelebt hat.“

Im Mai vergangenen Jahres war Pater Johannes Haas in Eichstätt verabschiedet worden. Er selbst wäre gerne noch länger Seelsorger an der KU geblieben, sein Orden hatte jedoch eine neue Aufgabe für ihn: Rektor der Wiener Innenstadtkirche St. Anna. Das Amt trat er erst in diesem April an. Zu seinem Abschied in Eichstätt sagte Pater Johannes, er fühle sich "wie ein Dirigent nach dem Konzert: Ich lege die Instrumente ab, mit denen ich die KHG bespielt habe und verlasse die Bühne". Er sage der Universität und allen Weggefährten seiner Eichstätter Zeit "A-dieu". Das Wort verwendete er ganz bewusst: "Ich sage Ade mit Gott."

In der Kapelle der KHG in Eichstätt liegt ab sofort ein Kondolenzbuch aus. Die Beisetzung findet am 10. Juli um 13.30 Uhr auf dem Ordensfriedhof beim Salesianum im Rosental statt. Um 15 Uhr findet das Requiem in der Schutzengelkirche statt, anschließend Agape in der KHG.