Vom Mississippi bis ins Death Valley: Geographen der KU auf Exkursion in den USA

Auf eine Pflichtveranstaltung freuen sich die Geographiestudenten an der KU immer besonders: Die „Große Exkursion“. 22 Studierende des Bachelor- und Lehramtsstudiengangs Geographie führte sie heuer in die Vereinigten Staaten. Begleitet wurden sie von den Exkursionsleitern Prof. Dr. Susanne Jochner, Dipl.-Geograph Ludwig Hilger und dem studentischen Tutor Sebastian Kaffka. Im Vorfeld haben die Dozenten breit gefächerte Themen ausgearbeitet, die von physisch-geographischen bis hin zu humangeographischen Aspekten reichten.

Ausgangspunkt der Reise war New Orleans im Bundesstaat Louisiana. Die ersten Tage der Exkursion standen im Zeichen der Feuchtgebiete des Mississippis und der Savannen in Texas. Neben Auswirkungen des Hurrikans Katrina und Maßnahmen gegen Sturmfluten behandelte die Exkursionsgruppe die Entstehung von Höhlen, das Management von Trinkwasser in Texas sowie die Nutzung von Pflanzen durch die amerikanischen Ureinwohner.

Der westliche Teil der USA, den die Gruppe dann besuchte, mit seinen kulturellen und landschaftlichen Highlights wie Las Vegas, dem Grand Canyon, dem Death Valley und der Sierra Nevada bot all das, was das Geographenherz höher schlagen lässt. „Besonders beeindruckend fand ich die bizarren Joshua-Bäume und das Blumenmeer im Death Valley“, resümiert die Bachelor-Studentin Mareike Sager. Dieser im Tal des Todes ungewöhnliche Anblick ist der Klimaanomalie „El Niño“ zu verdanken, wodurch das Death Valley seit Oktober 2015 bereits 90 mm Niederschlag erhalten hat – im Jahr fallen im Mittel normalerweise nur 50 mm. Den Exkursionsleitern kam die besondere Witterungsperiode auch entgegen. „Wenn man die Auswirkungen einer komplexen Klimaanomalie vor Augen hat, wird die Theorie greifbar“, sagt Susanne Jochner. Faszinierend war auch, dass man binnen ein paar Stunden von trockenen Wüstengebieten in bewaldete Regionen der Sierra Nevada kommt und dort Schnee in den Händen halten kann. „Diese drastischen Umweltveränderungen auf verhältnismäßig geringen Distanzen machen die Region in der östlichen Sierra Nevada zu einem lebendigen Lehrbuch“, erklärt Ludwig Hilger.

Mit vielen neuen Eindrücken und jeder Menge fachlichen Inhalten ging es über San Francisco wieder zurück nach Deutschland. „Die Studenten haben nun etwas mehr von der Fähigkeit erlernt, allgemein-geographischen und regional-geographischen Aspekten in einem größeren Raum differenziert zu analysieren“, so Susanne Jochner.