Wertvolle Erfahrungen für das Leben und den Unterricht: Lehramtspraktika in Uganda

Bereits seit 2012 haben Lehramtsstudierende die Möglichkeit, bei Praktika an Schulen in Uganda ihre interkulturellen und didaktischen Fähigkeiten zu erweitern. Für Interessentinnen und Interessenten berichteten nun Anna Heindl und Anna Mosandl online über die Erfahrungen, die sie im Rahmen des Projekts KUganda und des BLLV Kurzzeitpraktikums im Ausland gewinnen konnten. Zwar sind aufgrund der aktuellen Situation solche Praktika derzeit nicht durchführbar, jedoch warben Heindl und Mosandl dafür, dieses Angebot zu nutzen, sobald es wieder möglich ist.

Anna Heindl studiert an der KU Grundschullehramt im 4. Semester und war selbst von den jüngsten Entwicklungen betroffen. Ihren ursprünglich für neun Wochen geplanten Aufenthalt an drei Schulen in Kampala und Busabala musste sie aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie nach rund einem Monat abbrechen. Anna Mosandl hingegen konnte als angehende Gymnasiallehrerin für Mathe und Schulpsychologie bereits im vergangenen Jahr über acht Wochen hinweg Erfahrungen vor Ort sammeln.

Heindl und Mosandl bekräftigten in ihren Schilderungen, dass sie nicht nur wertvolle Unterrichts-, sondern auch Lebenserfahrung gewonnen hätten: „Wir sind flexibler und selbstsicherer geworden.“ Sie berichten von Alltagsleben und Arbeit vor Ort sowie den Herausforderungen, die ein anderes Schulsystem und kulturelle Unterschiede mit sich bringen. Ebenso gaben sie mit vielen Fotos Einblicke in die Vielfalt und Schönheit dieses afrikanischen Landes. Ihr Abschlussstatement an die anwesenden Interessierten war „Macht auf jeden Fall dieses Praktikum in Uganda!“.

Moderiert und mit zusätzlichen Informationen zu Auslandspraktika und zur pädagogisch-didaktischen Begleitung der Praktika angereichert wurde die Veranstaltung von Marianne Schönmüller, Referentin für Internationalen Arbeitsmarkt, und Dr. Petra Hiebl, Akademische Direktorin am Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik sowie Stellvertretende Vorsitzende der Leitung des Zentrums für Lehrerbildung.

Erschwerte Bedingungen der Schulbildung in Uganda waren für KU-Präsidentin Gabriele Gien ein Grund 2011 das Bildungsprojekt „KUganda – The Challenge of Education in Uganda“ ins Leben zu rufen. KUganda ist ein Bildungsprojekt der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt mit dem Ziel, Studierende bereits während ihrer Ausbildung mit verschiedenen Bildungskontexten in Berührung zu bringen, um dadurch einerseits den Blick für die globale Herausforderung von Bildungsgerechtigkeit zu schärfen, und andererseits gemeinsames, kulturübergreifendes Lernen zu initiieren. Ziel ist es, künftigen Verantwortungsträgern an gesellschaftlichen Schaltstellen in Uganda und Deutschland kulturübergreifende Erfahrungen zu ermöglichen. In den Klassenzimmern von Kampala stellen sich die Studierenden herausfordernden Situationen, entwickeln kreative Problemlösungsstrategien und bilden ihre Persönlichkeit. Die Partner in Uganda profitieren ebenso vom Perspektivenwechsel im interkulturellen Dialog: Unterricht wird neu gedacht, Lehr- und Lernkonzepte werden erarbeitet und gemeinsam angewendet. Das wichtigste Ziel ist aber die Persönlichkeitsbildung: verantwortliches Handeln durch globales Lernen. Finanzielle Unterstützung für Anreise und Aufenthalt kann mit Hilfe des International Office über das DAAD-Stipendienprogramm „Lehramt.international“ beantragt werden. Die monatliche Förderrate für Uganda beträgt derzeit 1.200 Euro.

Weitere Informationen unter
https://www.ku.de/internationales/praktikum/praktika-fuer-lehrerdaf/