Wintervortragsreihe: „Feminismen im Globalen Kontext"

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Die gemeinsame interdisziplinäre Ringvorlesung der Eichstätter Wintervortragsreihe und des Zentralinstituts für Lateinamerikastudien (ZILAS) an der KU setzt sich in diesem Wintersemester mit dem Phänomen „Feminismen im globalen Kontext" interdisziplinär auseinander und behandelt es aus geographischer, politikwissenschaftlicher, historischer, literaturwissenschaftlicher, anthropologischer, sprachwissenschaftlicher und nachhaltigkeitswissenschaftlicher Perspektive.

Feministische Gedanken formulierte schon Christine de Pizan mit ihrem Buch von der Stadt der Frauen (1405). Der organisierte Einsatz für Frauenrechte begann mit der Französischen Revolution. Diese erste Welle endete mit dem Ersten Weltkrieg, als eines ihrer wichtigsten Ziele – nämlich das Wahlrecht für die meisten Frauen in Europa und den USA – erreicht war. Nach dem Zweiten Weltkrieg formierte sich ausgehend von Studentenbewegungen eine zweite Welle, die von den USA aus Westeuropa erfasste. Diese Welle kämpfte für sexuelle Befreiung und widmete sich der Entwicklung einer autonomen weiblichen Gegenkultur in Form von Frauenhäusern, Frauennotrufen, -verlagen, -zeitschriften und -kulturprojekten. Ab den 1990er Jahren entstand eine dritte Welle, die ausgehend von Judith Butlers Gender Trouble (1990) die Unterscheidung von biologischem und sozialem Geschlecht in Frage stellte.

Und heutzutage? Stehen wir im Zeitalter von #MeToo, womens's marches und #HeForShe am Beginn einer vierten Welle? Oder befinden wir uns inmitten von Postfemininismen und neuen Backlashes? Das Internet und die neuen globalen Herausforderungen ermöglichen und erfordern eine zunehmende Internationalisierung feministischer Anliegen. Doch was wissen wir über lateinamerikanische, karibische und US-amerikanische feministische Bewegungen? Wie stark sind verschiedene nationale Bewegungen global vernetzt? Was tragen diese Vernetzungen zur Begegnung und Annäherung unterschiedlicher Feminismen bei? Wie verändert sich unser Blick auf frühere feministische Bewegungen, wenn wir sie aus globaler Sicht betrachten? Mit der globalen Vernetzung und Kontextualisierung vergangener und heutiger Feminismen befasst sich die diesjährige Vortragsreihe.

Mit Vorträgen zu reproduktiver Geopolitik, Genderlinguistik, Geschlecht und Nachhaltigkeit und feministischen Forderungen aus Lateinamerika und anderen mehr bietet die Ringvorlesung einen interdisziplinären Überblick über feministische globale Zusammenhänge.

Die Reihe startet am Mittwoch, 02. November mit dem Thema „Reproduktive Geopolitik zwischen Kinderwunsch und Bevölkerungspolitik“. Referentin ist Prof. Dr. Carolin Schurr (Universität Bern). Der Vortrag beginnt um 18.15 Uhr im Raum 103, Domplatz 8, Eichstätt sowie per Zoom und im Livestream

Das ausführliche Programm der Wintervortragsreihe findet sich unter www.ku.de/wintervortragsreihe.