Wintervortragsreihe über "Geld - Wert und Werte"

Am Donnerstag, 22. Oktober 2015, startet an der KU wieder die Wintervortragsreihe, die sich in diesem Semester mit dem Thema „Geld. Wert und Werte“ befasst. In 12 öffentlichen Vorlesungen soll das Thema aus der Sicht der Philosophie, Geschichte, Wirtschaftswissenschaft, Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte, Theologie und Kulturwissenschaft beleuchtet werden. Die Reihe eröffnet ein Vortrag zum Thema „Geld und Kredit: Schuld und Schulden“ von Prof. Dr. Birger Priddat aus Witten-Herdecke, der um 18.15 Uhr im Raum KAP 209 (Ehemaliges Kapuzinerkloster, Kapuzinergasse 2, Eichstätt) beginnt.

Viele Definitionen bestimmen Geld nur funktional, und auf die "Was-ist"-Frage findet man die lapidare Antwort: Geld ist alles, was die Geldfunktion erfüllt – ganz gleich ob Muscheln, Edelmetall oder bedrucktes Papier. Wenn der Wert des Geldes jedoch nicht (mehr) darauf beruht, dass es aus einem wertvollen Material gefertigt ist, wie kommt es dann, dass es als Tauschmittel überhaupt anerkannt wird? Ist der Wert des Geldes von seiner Substanz unabhängig, muss man sicher sein können, dass es jederzeit gegen Waren eintauschbar ist. Das Vertrauen in den Wert des Geldes ist deshalb eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass der Austausch überhaupt zustande kommt. Sollte das Geld seinen Wert nur dadurch haben, dass alle ihm einen Wert beimessen? Handelt es sich bei dem Vertrauen in das Geldsystem etwa nur um eine kollektive Fiktion?

Welchen Wert messen wir dem Geld selbst in unserer Gesellschaft bei? Gibt es Güter, deren Wert nicht in Geld gemessen werden kann, und wenn ja warum? Um Fragen wie diese zu beantworten, bedarf es eines mehrdimensionalen Ansatzes, der Geld nicht nur als Wirtschaftsfaktor betrachtet, sondern als Kulturphänomen. In diesem Sinne will sich die diesjährige Wintervortragsreihe auf die Spuren des Geldes begeben und der Lösung seines Rätsels ein wenig näher kommen, das sich in verschiedenen Gestalten zeigt: in seine Ursprung und seiner Wirkung, seinem Prinzip und seinen Pathologien – in seinem Verhältnis zu Wert und Werten.

Die Vortragsreihe wird von Prof. Dr. Barbara Kuhn, Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft I, koordiniert und gefördert durch die KEB Eichstätt, die Eichstätter Universitätsgesellschaft, die Universitätsstiftung, die Universität (zentrale Mittel), die Sparkassenstiftung und die Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät.

Weitere Informationen und das komplette Programm im Rahmen der Wintervortragsreihe sind unter www.ku.de/Winter zu finden.