Wissenschaft als Lebenshaltung

(v.l.) Stephan Ley, Dr. Sebastian Kießig, Professor Dr. Ludwig Mödl, der Referent Dr. Bertram Blum, Pfarrvikar Florian Leppert und Professor Dr. Veit Neumann.
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Das Wirken von Prof. Dr. Alfons Fleischmann, Gründungsrektor der Kirchlichen Gesamthochschule Eichstätt, hat im Zentrum eines Vortrags gestanden, den der Alfons-Fleischmann-Verein im Jahr des 40jährigen Bestehens der KU gemeinsam KDStV Alcimonia im Cartellverband (CV) zu Eichstätt ausrichtete. Bei diesem Anlass wurden außerdem der Gründungsvorsitzende des AFV, Stephan Ley, und der scheidende Philistersenior der Alcimonia, Dr. Sebastian Kießig, feierlich verabschiedet. Musikalisch begleitete das Symposion Pater Dr. Lorenz Gadient vom Oratorium in Ingolstadt am Klavier. Durch den Abend im Eichstätter Priesterseminar führte Julia Wächter aus Regensburg.

„Es ist ein sehr erfreuliches Zeichen, dass dieses Symposion in Corona-Zeiten stattfinden kann“, freute sich Professor Dr. Veit Neumann, Vorsitzender des Alfons-Fleischmann-Vereins. Er betonte: Wissenschaft gehe über Universität, Studium und qualifizierende Arbeiten hinaus. Für den AFV gelte: „Wissenschaft ist eine Lebenshaltung.“

In einem ganz besonderen Verhältnis zu Alfons Fleischmann stand Dr. Bertram Blum, Diözesandirektor a. D., ehemaliger Bundesvorsitzender der Katholischen Erwachsenenbildung und mehrmaliger Philistersenior der Alcimonia. Blum beschrieb in seinem Vortrag einen außergewöhnlichen und vielseitigen Menschen: „Er war ein begeisterter und begeisternder Mensch, ungemein kontaktfähig mit einem einnehmenden Wesen und einem Strahlen in seinen lebhaften Augen.“ Alfons Fleischmann war jemand, der beeindruckte.

Alfons Fleischmann wurde am 26. Mai 1907 in Lochmühle/Zell bei Hilpoltstein geboren. Er wuchs in einer großen Familie mit 14 Geschwistern auf. Die Volksschule besuchte er in Zell und kam 1918 an das Humanistische Willibaldgymnasium in Eichstätt, wo er als Seminarist im Bischöflichen Knabenseminar wohnte. Seitdem war Eichstätt ein wichtiger Bezugspunkt in seinem Leben. Als Pastoraltheologe war ihm Bildung besonders wichtig. So wurde er zum treibenden Motor hinter der Gründung der heutigen KU. Er war der „Initiator und Organisator“, wie Dr. Blum es formuliert, dem es gelang, den Eichstätter Bischof Joseph Schröffer von seiner Idee zu überzeugen. Blum beschreibt Fleischmann als die prägende Gestalt auf dem Weg hin zur KU : Von 1958 bis 1976 war Fleischmann in leitender Position am Aufbau der Hochschule beteiligt. Unter seiner Ägide entstanden zahlreiche Hochschulbauten und Wohnraum für Studierende. Von 1972 bis 1976 war Fleischmann Gründungsrektor der Kirchlichen Gesamthochschule Eichstätt, aus der 1980 schließlich die Katholische Universität hervorging.

Im Anschluss an den Vortrag wurden Stephan Ley und Dr. Sebastian Kießig aus ihren Ämtern verabschiedet. Stephan Ley war Gründungsvorsitzender des Alfons-Fleischmann-Vereins zur kulturellen und wissenschaftlichen Förderung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. In seiner Amtszeit von Januar 2011 bis Februar 2020 wurden fünf Symposien veranstaltet, fünf zugehörige Bände im Echter-Verlag veröffentlicht. Außerdem fanden mehrere Veranstaltungen zur Auszeichnung wissenschaftlicher Qualifikationsarbeiten statt. „Wir freuen uns, dass Du uns weiterhin unterstützt und danken Dir für alles Bisherige und alles Wohlwollen“, schloss sein Nachfolger Prof. Dr. Veit Neumann. Kießig wiederum wurde als scheidender Philistersenior der Alcimonia verabschiedet.