Zeitgemäße Jugendpastoral? Diskussionsabend zur Jugendsynode

Welche Ergebnisse hat die Bischofssynode zum Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ 2018 erbracht und welche Erwartungen sind mit einer zeitgemäßen Jugendpastoral verbunden? Diesen Fragen wurden bei einem Diskussionsabend in der Katholischen Hochschulgemeinde Eichstätt mit verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern der jugendpastoralen Arbeit nachgegangen.

In ihrem einführenden Statement wies Dr. Simone Birkel von der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit darauf hin, dass Jugendpastoral auch auf die Jugendlichkeit der Kirche ziele. Kirche braucht, so Birkel, „die Erfahrung der Lebenswelt von jungen Menschen um der Jugendlichkeit der Kirche willen“. Ähnlich formulieren es auch die Synodenverantwortlichen. Sie wenden sich in ihrem Brief an alle Jugendlichen und nicht allein an junge Christinnen und Christen, wenn sie schreiben: „Die Kirche und die Welt braucht dringend Euren Enthusiasmus [...]. Ihr seid die Gegenwart, werdet strahlende Zukunft.“ Bei der Jugendsynode wurde auch der Bereich der Berufung und Begleitung junger Menschen durch die Kirche in den Blick genommen. Christoph Wittmann, Leiter des Zentrums für Berufungspastoral der Diözese Eichstätt, zeigte mögliche Begleitungsformen auf. Dabei versteht er Berufung nicht nur im engen Sinn, also die Rekrutierung des pastoralen Nachwuchses. Auch die Ministrant*innenpastoral sei von großer Bedeutung – auch jenseits ihrer von Papst Johannes Paul II. genannten Definition als „‚Gewächshaus‘ für Priesterberufungen“.

Für einen weiten Begriff des Berufungsverständnisses sprach sich auch Dr. Rowena Roppelt vom Bischöflichen Jugendamt Eichstätt aus. Sie betont die jahrelange wichtige Arbeit der kirchlichen Jugendverbände: „Die Berufung der Jugend ist es unter anderem der Kirche einen Spiegel vorzuhalten und unbequeme Fragen zu stellen, damit sie, die Kirche, ihre Berufung wahrnehmen kann als Licht, Salz und Sauerteig in der Welt zu wirken.“ Die vorgestellten Statements wurden ergänzt von den Aussagen einer Teilnehmerin der Vorsynode in Rom im März 2018. Maria Muther – eine der beiden Studierenden, die von der KU ausgewählt wurde an der Vorsynode teilzunehmen – zeigte sich vor allem beeindruckt von dem synodalen Prozess und dem Versuch, eine globale Perspektive auf die Probleme der  Jugendlichen zu gewinnen.

Insgesamt stellte dieser Diskussionsabend eine erste Zusammenschau auf die Jugendsynode dar. Es bleibt eine Herausforderung, die Ergebnisse der Jugendsynode auch anzuwenden. An der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit wird es dazu am 16. Januar 2019 eine Studientagung zum Thema „Theologisieren mit Jugendlichen“ geben, zu der auch externe Gäste eingeladen sind.