„Zentrum Flucht & Migration“ zeigt Ausstellung zur christlichen Kultur des Iraks

Auf Initiative des „Zentrums Flucht & Migration“ der KU macht derzeit eine Wanderausstellung zur Lage der Christen im Irak Station in der Eichstätter Johanniskirche. Die von der Katholischen Akademie in Bayern realisierte Ausstellung „Mossul – christliches Erbe 1880-1980“ gibt auf 50 Bildtafeln Einblick in den Alltag der Christen in der irakischen Stadt Mossul und des dortigen Dominikanerklosters. Aus dessen Archiv stammt das Bildmaterial, das der Dominikanerpater Najeeb Michael auf seiner Flucht vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“ im Jahr 2014 retten konnte. Die Fotos dokumentieren Alltag und Feste einer alten christlichen Kultur, deren Fortbestand heute akut gefährdet ist.

Die Christengemeinden im Land an Euphrat und Tigris haben eine Tradition, die bis in frühchristliche Zeit zurückreicht. Im ersten Jahrtausend nach Christus vermittelten Christen ihr Wissen der Antike an Muslime und gehörten zu den Gelehrtenkreisen Bagdads. Im Lauf der Jahrhunderte hat sich das dortige Christentum konfessionell stark zersplittert. Diese verschiedenen christlichen Kirchen verbindet heute auch die Erfahrung wachsender Bedrückung: Die Golfkriege und die aktuellen Entwicklungen in der Region ließen die meisten Christen in den Nordirak oder in den Westen fliehen. Von den rund 600.000 Christen, die bis zum Golfkrieg 2003 im Irak lebten, haben schätzungsweise zwei Drittel mittlerweile das Land verlassen.

Die Ausstellung in der Eichstätter Johanniskirche (Domplatz 18) ist bis zum 12. Juni täglich von 10 bis 16 Uhr zu sehen.