Zentrum Flucht und Migration lädt zur Finissage mit Autorin Shida Bazyar

Den Menschen im Exil ein Gesicht und eine Stimme zu geben – das ist das Ziel der internationalen Wanderausstellung „Poser pour la Liberté / Standing for Freedom“, die vom Zentrum Flucht und Migration (ZFM) der KU nach Eichstätt geholt wurde. Zum Abschluss lädt das ZFM am Mittwoch, 5. Juli, zu einer Finissage mit Lesung der Autorin Shida Bazyar ein. Als Tochter von Exil-Iranerinnen und Iranern setzt sie sich in ihrem Werk immer wieder mit verschiedenen Lebenswelten auseinander.

Die Ausstellung, entwickelt von der Politologin Pascale Laborier und dem Fotografen Pierre-Jérôme Adjedj, zeichnet in Texten und eindrücklichen Fotokompositionen die Lebenswege von Forschenden aus aller Welt nach, die ins Exil gezwungen wurden, und den Menschen, die diese Wissenschaftler:innen unterstützen.

Am 20. Juni eröffnete die Wanderausstellung, die unter anderem bereits in Paris, Straßburg, Dresden oder München gastierte, in Eichstätt mit einer Podiumsrunde: Pierre-Jérôme Adjedj (Fotograf der Ausstellung), Dr. Zekeriya Aktürk (TU München/Universität Augsburg) und Prof. Karin Scherschel (KU Eichstätt-Ingolstadt) sprachen unter anderem über das Gut freier Meinungsäußerung und die Situation von Wissenschaftler:innen, die ihrer Arbeit oder ihrem Engagement unter undemokratischen Bedingungen nicht nachgehen können, ohne Bedrohung, Zensur und Schikane fürchten zu müssen. Die Porträts in der Ausstellung seien eine Würdigung und Anerkennung der Werke dieser Menschen.

Noch bis zum 5. Juli wird die Wanderausstellung in der ehem. Johanniskirche gezeigt. Am 5. Juli findet um 18 Uhr dann die Finissage zur Ausstellung mit einer Lesung der Schriftstellerin Shida Bazyar statt. Bazyars Debütroman „Nachts ist es leise in Teheran“ erzählt vom „Spagat zwischen deutscher und persischer Lebensart“ (FAZ) im Kontext der iranischen Revolution. Er erschien 2016 bei Kiepenheuer & Witsch und wurde u.a. mit dem Bloggerpreis für Literatur, dem Ulla-Hahn-Autorenpreis und dem Uwe-Johnson-Förderpreis ausgezeichnet und bereits in mehrere Sprachen übersetzt. 2021 erschien ihr zweites Werk „Drei Kameradinnen“, das sich mit den rassistischen Erfahrungen aber auch der Freundschaft zwischen drei jungen Frauen mit Migrationsgeschichte in Deutschland beschäftigt, und mit dem sie auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand.

Musikalisch gerahmt wird die Lesung von der Kamancheh-Spielerin Sara Hasti und dem Percussionisten Omid Niavarani.