Als Konsequenz der Familiensynode 2015 sowie des postsynodalen Schreibens „Amoris Laetitia“ sieht der Direktor des ZFG, Prof. Dr. Klaus Stüwe, einen großen Bedarf gerade auch an theologischer Forschung im Bereich von Ehe und Familie: "Die Synode ist auch ein Appell, sich des Themas verstärkt in wissenschaftlicher Hinsicht anzunehmen."
Das ZFG verfolgt dabei eine Verknüpfung von wissenschaftlicher Analyse mit Anwendungsorientierung. Zwei konkrete Ziele stehen daher im Mittelpunkt: die wissenschaftliche Suche nach familiengerechten Strukturen sowie die Vorbereitung praktischer Handreichungen zu einer ganzheitlichen Familienkompetenz.
Das Prinzip der Familiengerechtigkeit hat dabei eine doppelte Fokussierung: In individualethischer Hinsicht steht im Mittelpunkt, dass vor jeglicher Forderung die Frage der Ermöglichung steht. Anforderungen an die Familien im Hinblick auf bestimmte Leistungen und bezüglich ethischer Normen können nur eingefordert werden, wenn genau analysiert wird, inwieweit diese realisiert werden können, welche Schwierigkeiten in einer modernen Gesellschaft gegeben sind und welche Unterstützungsmöglichkeiten bestehen. Im sozialethischen Kontext soll Familiengerechtigkeit auf eine umfassende Weise in den Blick kommen – im Hinblick auf Bedarfsgerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit und Beteiligungsgerechtigkeit. Im Kern geht es um die Leitfrage, wie es angesichts zunehmender Pluralitätserscheinungen und gesellschaftlicher Veränderungen Menschen ermöglicht werden kann, ein gelingendes Familienleben zu gestalten.