ZFG untersuchte Familienbildung in Altmühlfranken

Das Sachgebiet „Jugend und Familie“ und die Zukunftsinitiative "altmühlfranken" haben gemeinsam mit dem Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft der KU eine groß angelegte Studie über Familienbildungsangebote im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage wurden nun vorgestellt und sollen künftig als Grundlage für Handlungsempfehlungen und Projekte dienen.

"Zur Familienfreundlichkeit einer Region gehört es auch, informierende und bildende Angebote zu unterbreiten, die zu einer erfolgreichen Familienerziehung führen.Mit diesem Projekt wurde der Forschungsstand im Bereich von Familienbildung weiter verbessert und auf eine breite empirische Grundlage gestellt. Gleichzeitig gelang durch die Kooperationspartnerschaft unserer Universität mit dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ein anwendungsorientierter Transfer wissenschaftlicher Expertise in die Praxis“, erklärt ZFG-Direktor Prof. Dr. Klaus Stüwe. Das Institut konnte bei seiner Arbeit an Erkenntnisse anknüpfen, die es bei einer Erhebung von Familienbildungsangeboten für den Landkreis Eichstätt gesammelt hatte.

Die Studie, die Lisa Hartmann (wissenschaftliche Mitarbeiterin des ZFG) vor etwa 100 geladenen Gästen vorstellte, bestand aus zwei Teilen. Zum einen aus der Bestandsaufnahme, bei der über 100 Träger von Familienbildungsangeboten zu ihren jeweiligen Veranstaltungen befragt wurden. Zum anderen aus einer Bedarfsanalyse, bei der 4.418 Eltern von Kindern unter 18 Jahren Fragen über die Inanspruchnahme und die Zufriedenheit mit eben diesen Veranstaltungen beantwortet haben. Die Resonanz der Eltern auf den Fragebogen war enorm und entspricht einer Rücklaufquote von mehr als 35 Prozent.

Das Themenfeld „Schule/Lernen“ ist mit 41,6% das wichtigste für die Eltern. Darüber hinaus wünschen sich viele von ihnen ein größeres Angebot in den Bereichen „Freizeit“ und „Umgang mit Medien“. Zudem zeigte sich, dass noch ein größerer Teil der Elternschaft über die bestehenden Angeboten informiert werden muss.

Stefan Lahner der Leiter des Sachgebietes „Jugend und Familie“ des Landratsames Weißenburg-Gunzenhausen machte bei der Vorstellung der Ergebnisse in Weißenburg  deutlich, dass die Kinder- und Jugendhilfe viel mehr präventiv tätig sein müsse: „Immer erst als ‚Feuerwehr‘ reaktiv auf den Plan zu treten, wenn es Probleme gibt, ist zu wenig und zu spät.“ Die Studie bildet für ihn einen Einstieg in einen vertieften strategischen Umgang mit dem Thema Familienbildung, um sich in Zukunft der Gesamtverantwortung stellen zu können.

„Junge Familien sind der Grundpfeiler unserer Zukunft und einer gelingenden Gesellschaft. Gute Startbedingungen sind dabei wichtig. Hierzu leistet die Familienbildung einen wichtigen Beitrag, in dem sie Eltern informiert, unterstützt und begleitet – sofern sie es wünschen.“, so Landrat Gerhard Wägemann bei der Vorstellung der Evaluationsergebnisse, an der auch Bayerns Familienstaatssekretär Johannes Hintersberger teilgenommen hat. Er betonte: „Die Familie ist die erste und ursprünglichste Einheit für die soziale und emotionale Entwicklung unserer Kinder. Es ist Aufgabe des Gemeinwesens, diese Keimzelle zu unterstützen.“

Der komplette Bericht findet sich zum Download auf der Homepage des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen.