„Zukunft verantwortungsvoll gestalten“: Anerkennung für positive Entwicklung der KU

Große Anerkennung für das Geleistete und Zuversicht für anstehende Aufgaben prägten die Reden der Festgäste am Dies Academicus der KU. Staatssekretär Bernd Sibler vom Bayerischen Wissenschaftsministerium würdigte, dass an der Katholischen Universität Zukunft verantwortungsvoll gestaltet werde: „Die Hochschule besetzt vorausschauend neue Themenfelder und trägt so zur Bewältigung gesellschaftspolitischer Herausforderungen bei. Vertrauen Sie auf die Entscheidungen der letzten Jahre. So kann es weitergehen!“ An KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien gewandt sagte er: „Sie haben die KU in ruhiges Fahrwasser geführt, Ihr Einsatz hat sich gelohnt.“

Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger ging als Vorsitzender des Stiftungsrates auf das Hineinwirken der KU in die Gesellschaft als „Third Mission“ der Universität – neben Forschung und Lehre – ein. Damit stünde die ganzheitliche Betrachtung von wissenschaftlichen Fragestellungen im Mittelpunkt. Als „starkes Signal des Interesses“ beschrieb Losinger die Anwesenheit von Erzbischof Nikola Eterovic, Apostolischer Nuntius in der Bundesrepublik Deutschland, der vor der Feier den Festgottesdienst in der Schutzengelkirche zelebrierte. Im Gottesdienst grüßte er die Anwesenden im Auftrag von Papst Franziskus und erteilte stellvertretend den apostolischen Segen. In seiner Predigt nahm Eterovic Bezug auf eine kürzlich in Portugal gehaltene Rede des Papstes und betonte, dass die KU ein Zeichen der Hoffnung sein solle. Sie solle sich dabei der Gottesfrage, Zukunftsängsten und der Freude des Evangeliums widmen.

Als „Ort des sozialen Miteinanders“ charakterisierte der Vorsitzende des Studentischen Konvents, Peter Spieß, die KU, so dass sie deren K-Profil vor allem im Uni-Alltag zeige: „Wie stehen füreinander ein.“ Die Strategie der Third Mission, sei eine Chance für die KU. Denn das Engagement von Studierendengruppen für Frieden, Umweltschutz oder Nachhaltigkeit mache die KU – gemeinsam mit Dozierenden und Mitarbeiter – zu dem, was sie ist. Jedoch sei die Beteiligung rückläufig, es sei schwierig geworden, die zur Verfügung stehenden Gremienplätze der Studierenden zu besetzen, so dass Spieß appellierte, die Möglichkeiten zur Mitsprache und für gesellschaftliches Engagement wieder mehr zu nutzen.

KU-Präsidentin Gien dankte in ihrer Ansprache Staatssekretär Sibler und Weihbischof Losinger für die „mutmachende und konstruktive Zusammenarbeit“, die wesentlichen Aufwind gegeben habe. Gehalt und Anspruch, die im K-Profil der Universität lägen, ließen sich nicht in eine abstrakte Definition fassen, sondern sei vielmehr als Weg zu sehen, den die KU als Forschung-, Lehr- und Lerngemeinschaft gehe. „Leitstern dabei ist eine Wissenschafts- und Bildungskultur der Verantwortlichkeit, die von einer christlich-humanistischen Sicht des Menschen und der Welt geprägt ist.“ Die Universität wolle regional, national und international zu den führenden werteorientierten, engagierten Universität gehören und arbeite konsequent an diesem Ziel. Als Beispiel nannte Gien das gemeinsam mit der Technischen Hochschule Ingolstadt auf den Weg gebrachte Vorhaben „menschINBewegung“, bei dem neue Formate der Wissenspartizipation entstehen werden. Auch mit katholischen Hochschulen im In- und Ausland habe die KU ihre Kooperationen ausgeweitet. Im Hinblick auf das Studium an der KU betonte Gien neben der Vermittlung fachlicher Expertise die Persönlichkeitsentwicklung als zentrales Ziel, wie sie durch das neue Konzept „Studium.Pro“ gefördert werde. „Eine Hochschulleitung allein kann jedoch gar nicht bewirken. Ohne Ihrer aller Zutun und den enormen Arbeitseinsatz wäre das letzte Jahr nicht so erfolgreich gewesen“, dankte Gien.

Den Festvortrag des Abends hielt Dr. Philipp Rösler. Der ehemalige Bundesgesundheits- und Bundeswirtschaftsminister sprach als Geschäftsführer des World Economic Forums über „Vertrauen in einer komplexen Welt“ und griff damit das Semesterprogramm der Reihe „K’Universale“ auf. Er habe früher versucht, durch hochgestochene Sprache zu beeindrucken, was ihn jedoch von den Bürgern distanziert habe. Wenn wiederum die Distanz zwischen Politik und Bürgern größer werde, führe dies zu weniger Vertrauen. Eine Situation, welche von Personen ausgenutzt werde, die komplexe Sachverhalte so stark vereinfachen, dass die Fakten nicht mehr stimmten. „Eine einfache Sprache ist deshalb wichtig für alle, die Verantwortung tragen“, sagte Rösler. Zudem brauche man eine eigene Überzeugung, einen inneren Kompass. Im Gegensatz dazu stünden etwa Politiker, die ein „feines Näschen für die Entwicklung von Meinungen“ hätten. Diejenigen mit innerem Kompass hingegen würden daran arbeiten, Mehrheiten zu schaffen und nicht Meinungen hinterherlaufen. Politiker, aber auch Wissenschaftler sollten sich bemühen, ihre Themen vernünftig und plausibel zu erklären.