Für Professor Pechlaner, Experte für Transformationsprozesse, ist der Austausch mit Jugendlichen essenziell: „Wir müssen mehr denn je mit jungen Menschen in die Diskussion gehen und mit ihnen agieren. Die Zukunft eines Ortes, in diesem Fall der Stadt Ingolstadt, hängt von ihnen ab. Sie sind die Wählerinnen und Wähler, die Jobs haben werden – oder eben nicht haben werden. Sie sind die, die Stadt eines Tages entwickeln werden.“
Daher gestaltete er den Workshop „Transformation Ingolstadt: Zukunft gestalten“ gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Natalie Hofstetter und Herbold interaktiv. Zum Einstieg tauschten sie sich mit den Schülerinnen und Schülern darüber aus, wo sie in ihrer Stadt Veränderungen spüren und was sie sich für die Zukunft der Stadt wünschen. Die Jugendlichen führten dabei unter anderem einen Rückgang von Freizeitmöglichkeiten und gleichzeitig einen starken Wunsch nach solchen Angeboten an. Doch auch Themen wie fehlende Busse oder ein schwaches Mobilfunknetz wurden aufgegriffen.
Um den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, dass Transformation nicht nur eine Herausforderung der Gegenwart, sondern bereits viele Ingolstädterinnen und Ingolstädtern vor ihnen begegnet ist, zeigte Herbold im Schnelldurchlauf, mit welchen Veränderungen sich die Stadt bisher konfrontiert sah: Er thematisierte dabei beispielsweise Ingolstadts Wandel von der Universitätsstadt zur Militärstadt, von der Eisenbahnstadt zur Automobilstadt. Dabei betonte er, dass sich Ingolstadt gerade durch die Auseinandersetzung mit der Transformation entwickeln konnte.
Im Anschluss hatten die Schülerinnen und Schüler selbst die Gelegenheit, sich aktiv Gedanken zu Veränderungsprozessen zu machen: Sie überlegten, wie sich die Digitalisierung auf das Individuum und die Stadt auswirkt, wie sich die eigene Mobilität und die in der Stadt verändern, wie divers Ingolstadt ist und welche Rolle Multikulturalität in Ingolstadt spielt.
Gemeinsam mit Professor Pechlaner kamen die Jugendlichen zu dem Fazit, dass die Attraktivität eines Standorts davon abhängt, wie Veränderungen gehändelt werden. Er resümierte: „Die Zukunft einer Stadt ist zwar von der Wirtschaft abhängig. Die Grundlage für die Wirtschaft ist aber ein erfüllendes Kulturleben, denn nur wer sich wohlfühlt, wird gut arbeiten.“