Kunst der Zukunft - Zukunft der Kunst: Globale Herausforderungen als Thema europäischer Großausstellungen

K'Universale 2021/22

Zukünfte

 

Zukunft hat Konjunktur. In Politik, Film und Literatur, in fiktionalen wie fachwissenschaftlichen Medien. Als Utopie und Verheißung oder als apokalyptisches Endzeitszenario. Lethaler Klimawandel und Umweltzerstörung oder zunehmende Selbstbestimmung und Wohlstand für alle? Wie schnell und wie weit wird sich unsere Lebenswelt verändern, in den nächsten 5, 10 oder 100 Jahren? Werden wir ganz neue Lebensformen erkunden (etwa auf Raumschiffen oder extraterrestrischen Kolonien)? Oder werden wir zurückkehren (müssen) zu einer asketischeren Lebensweise in naturnahen Grenzen? So heterogen wie die Gesellschaften geworden sind, so heterogen wird all das gesehen: Nicht zufällig hat die Zukunft im Plural Konjunktur.

 

Welche „Zukünfte“ sind es, die die Wissenschaften für uns entwerfen? Dem Pluriversum ihrer Modelle, Prognosen und Szenarien wollen wir uns in diesem Semester widmen. Und ausloten, was Philosophen, Theologen und Kulturwissenschaftler, Ökonomen, Soziologen und Politikwissenschaftler, Physiker, Mediziner und Stadtplaner von der Zukunft erwarten.

 

Dass die Zukunft endlich ist, wissen wir aus der Kosmologie, mit dem Big Rip ist alles vorbei! Erfreulicherweise wird das aber noch dauern.

 

Die Reihe wird von Prof. Dr. Dr. Manfred Brocker und Prof. Dr. Frank Zschaler organisiert.

Nunmehr zwanzig Jahren ist die weltweit produzierte Kunst aus europäischen Großausstellungen nicht mehr wegzudenken. Dabei kommen weltumspannende Herausforderungen wie Fragen zur sozialen Gerechtigkeit, zur Externalisierung von Umweltfolgen des Wohlstands, zu Flucht und Migration und zum Klimawandel u.a. zur Sprache. Der Vortrag durchleuchtet anhand einiger, beispielhafter kuratorischer Ensembles, wie weltweite Herausforderungen künstlerisch an das Publikum europäischer Großausstellungen herangetragen wurden. Anlass ist die Documenta 15 im Sommer 2022 in Kassel, die von der indonesischen Künstlerkollektiv ruangrupa als „global ausgerichtete, kooperative und interdisziplinäre Kunst- und Kulturplattform“ geplant ist.

Michael F. Zimmermann hat den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der KU inne und war zuvor ordentlicher Professor an der Université de Lausanne und Zweiter Direktor des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München. Er ist ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Academia Europaea in London.

Weitere Informationen: www.ku.de/zukunft