Stand with Ukraine | Push back the others:Mediale Narrationen in der zeitgenössischen Fluchtdebatte

Mit der Reihe "In Gesellschaft" bietet das ZFM Gelegenheit zum Austausch mit namhaften Persönlichkeiten, diskutiert mit ihnen in Gesellschaft einer interessierten Öffentlichkeit und bringt nicht zuletzt das wissenschaftliche Interesse des ZFM zum Ausdruck: einen an Flucht und Migration orientierten, analytischen Blick in die Gesellschaft zu werfen.

Diskursive Deutungen von Flüchtlingen variieren in Abhängigkeit vom historisch-kulturellen Kontext des Fluchtgeschehens. Journalistische wie soziale Medien sind wirkmächtige Instanzen gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse, die den öffentlichen Diskurs zu Flucht und Migration maßgeblich mitgestalten. Entlang historischer Schlaglichter und der aktuellen Debatte um „zwei Klassen“ von Flüchtenden im Kontext des Ukraine-Kriegs verbindet der Vortrag soziologische und kommunikationswissenschaftliche Perspektiven. Im Mittelpunkt stehen Fragen danach, wie sich mediale Narrationen im Laufe der Zeit wandeln und in welchem Verhältnis sie zu politisch-administrativen Kategorien stehen.

Zu den Referentinnen:
Prof. Dr. Karin Scherschel ist Leiterin des Zentrum Flucht und Migration (ZFM) sowie Inhaberin des Lehrstuhls Flucht- und Migrationsforschung der KU. Sie leitet den Masterstudiengang Flucht, Migration, Gesellschaft (FMG) und lehrt und forscht u. a. zu Rassismus, Erinnerung, Gender, Citizenship, Arbeitsmarkt und Teilhabe sowie soziale Ungleichheit.
Sie forscht unter anderem in einem Verbundprojekt gemeinsam mit einem interdisziplinären Forschungsteam zu kommunalen Teilhabeprozessen junger geduldeter Geflüchteter in Ausbildung und Arbeitsmarkt. Ihre jüngste Publikation, gemeinsam mit Schahrzad Farrokhzad und Melanie Schmitt, befasst sich mit der Analyse der Lebenssituationen geflüchteter Frauen.

Dr. Tanja Evers ist Forschungskoordinatorin am Zentrum Flucht und Migration (ZFM) der KU. Als Kommunikationswissenschaftlerin befasst sie sich insbesondere mit dem Strukturwandel von (digitalen) Öffentlichkeiten, strategischer (populistischer) Kommunikation sowie medialen Narrativen und Einstellungen zu Flucht und Migration, aber auch dem bürgerschaftlichen Engagement für Menschen mit Fluchterfahrung.
Aktuell forscht sie unter anderem zu Diversität im deutschsprachigen Journalismus und den Folgen für die Teilhabe an und die Gestalt der öffentlichen Kommunikation über das Thema Migration. Im Rahmen ihrer Habilitation beleuchtet Evers die theoretische Frage, inwiefern journalistische und soziale Medien soziale Integrationsprozesse fördern oder auch verhindern können. Das Konzept der medialen Integration soll hierbei kritisch hinterfragt und interdisziplinär weiterentwickelt werden.

Die Vortragsreihe in der Übersicht:
https://www.ku.de/forschung/forschungsinfrastruktur/forschende-institutionen/zentrum-flucht-und-migration/veranstaltungen/reihe-in-gesellschaft

Die Vorträge und die anschließenden Diskussionen werden live via Zoom übertragen. Für die kostenlose Teilnahme ist eine formlose Anmeldung per E-Mail an zfm-sekretariat(at)ku.de unter Angabe der Namen der Referent:innen im Betreff ausreichend.