Theologische und liturgische Differenzen der Alten Kirche in Ost und West

Vortrag von Prof. Dr. Peter Bruns (Universität Bamberg) - Altertumswissenschaftlichen Forschungskolloquium

Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Peter Bruns von der Universität Bamberg spricht zu theologischen und liturgischen Differenzen der Alten Kirche in Ost und West.

Der wesentlich andersartige Verlauf, den die Entwicklung der christlichen Literatur, Liturgie und Dogmengeschichte im Westen nahm, war mit bedingt durch die sprachliche und kulturelle Situation, in der sich die Gemeinden in Nordafrika, Italien und Gallien befanden. Anfangs bediente man sich auch in Rom des Griechischen in Verkündigung und Liturgie, erst im dritten Jahrhundert trat die lateinische Christenheit profilierter hervor. Während im Osten die griechische Theologie vornehmlich in Schulen (Alexandria) gepflegt wurde und schon früh ihren spekulativen Charakter (siehe Origenes) entwickelte, neigten die Lateiner (Tertullian) zu praktischen Fragen und juridischen Antworten. Sowohl in der Trinitätslehre als auch in der Christologie zeigten sich bereits im dritten Jahrhundert in Ost und West unterschiedliche Akzentuierungen, die im vierten Jahrhundert zu offenen Konflikten führten.

Der Vortrag ist Teil des Altertumswissenschaftlichen Kolloquiums, das sich in diesem Wintersemester dem Oberthema widmet: "Konflikte zwischen Ost und West in der Antike“. Alle Interessierten sind herzlich willkommen! Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Link und Plakat-Download: https://www.ku.de/slf/fachgebiete/philologie/forschung-projekte/altertumswissenschaftliches-forschungskolloquium/ws-2024-25