Das an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ansässige Kolleg hat seine Arbeit im Juni 2013 und zunächst für den Zeitraum von drei Jahren aufgenommen. Derzeit beschäftigen sich im Rahmen des Graduiertenkollegs 7 Doktoranden/-innen und 2 Post-Doktoranden/-innen aus philosophischen, kultur- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven mit dem Phänomen "Ort" und "Verortung". Die Wissenschaftler/-innen stammen aus den Disziplinen:
Philosophie, Deutsche Literatur, Romanische Literaturwissenschaft, Europastudien, Wirtschaftsgeographie, Kognitionswissenschaften
Förderzeitraum:
2013 - 2016
Geldgeber:
Bayerische Bischofskonferenz
Anzahl der Stipendien:
11
Sprecherin:
Dr. Annika Schlitte
Beteiligte Professorinnen und Professoren:
Prof. Dr. Stefanie Eifler (KU Eichstätt-Ingolstadt - Lehrstuhl für Soziologie und Empirische Sozialforschung)
Prof. Dr. Gernot Michael Müller (KU Eichstätt-Ingolstadt - Lehrstuhl für Klassische Philologie)
Prof. Dr. Richard Nate (KU Eichstätt-Ingolstadt - Lehrstuhl für Englische Literaturwissenschaft)
Prof. Dr. Kerstin Schmidt (KU Eichstätt-Ingolstadt - Lehrstuhl für Amerikanistik)
Prof. Dr. Robert Schmidt (KU Eichstätt-Ingolstadt - Professur für Prozessorientierte Soziologie)
Prof. Dr. Walter Schweidler (KU Eichstätt-Ingolstadt - Lehrstuhl für Philosophie)
Prof. Dr. Joost van Loon (KU Eichstätt-Ingolstadt - Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und Soziologische Theorie)
Prof. Dr. Hans-Martin Zademach (KU Eichstätt-Ingolstadt - Professur für Wirtschaftsgeographie)
Prof. Dr. Michael F. Zimmermann (KU Eichstätt-Ingolstadt - Lehrstuhl für Kunstgeschichte)
Das Verhältnis von endogenen und exogenen Aspekten der Persönlichkeitsbildung beschäftigt die anthropologische Reflexion seit ihren antiken Anfängen: angefangen bei der stoischen Lebenskunst, die sich als Anwendung eines Repertoires von Selbsttechniken beschreiben lässt (M. Foucault), sodann in der Rezeption antiker Traditionen durch die europäischen Humanismen, schließlich in den sozialisationsfeindlichen Erziehungsmodellen der Aufklärung bis hin zu den pädagogischen Systematiken des 19. und 20. Jahrhunderts, die primär von den konjugalen Familienmodellen der bürgerlichen Gesellschaft geprägt sind.
Die Klasse des Eichstätter Promotionskollegs trägt diesem Spektrum sowohl in historischer als auch in systematischer Hinsicht Rechnung, indem sie Forschungsvorhaben aus der Pädagogik, der Kunstgeschichte, der Literatur- und Filmwissenschaft sowie der Kulturgeographie und Linguistik zusammenführt. So kann am Schnittpunkt von Kultur- und Erziehungswissenschaften ein Dialog der Disziplinen entstehen, der die geschichtlichen und methodischen Dimensionen der Persönlichkeitsbildung je unterschiedlich profiliert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den historischen und theoretischen Konzeptualisierungen der Lebensphasen von Kindheit und Jugend. Als transitorische und liminale Entwicklungsstadien sind sie dem Spannungsfeld von Individuum und Institution in besonderer Weise ausgesetzt und lassen darum Erkenntnisse über die spezifischen Wechselwirkungen von kollektiver Prägung und individueller Entfaltung erwarten, die über den Horizont der einzelnen Fachdisziplinen hinausreichen.
Förderzeitraum:
2012 - 2015
Geldgeber:
Bayerische Bischofskonferenz
Anzahl der Stipendien:
9
Sprecher:
Prof. Dr. Franz‐Michael Konrad
Prof. Dr. Krassimir Stojanov
Beteiligte Professorinnen und Professoren:
Adoleszenz in Literatur und bildender Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts
Projektleiter: Prof. Dr. Christian Wehr
Inszenierungen von Adoleszenz und Bildung in den Filmen der Nouvelle Vague
Stipendiatin: Verena Richter
Begründung, Entwicklung und (Teil-) Erprobung einer bildungstheoretisch orientierten Didaktik und Methodik für den Kindergarten am Beispiel von drei Bildungs- und Erziehungsbereichen des Bayerischen Erziehungs- und Bildungsplans (BEP)
Projektleiter: Prof. Dr. Peter Erath, Prof. Dr. Franz-Michael Konrad und Dr. Michael Köck
Bildungstheoretische Ansätze und didaktische Modelle ausgewählter internationaler Curricula in der Elementarpädagogik
Stipendiat: Markus Rossa
Biliteralität im Spannungsfeld von individueller Persönlichkeitsbildung und institutioneller Sprachförderpolitik
Stipendiatin: Tanja Tretter
Projektleiterin: PD Dr. Kerstin Kazzazi
Die Linie der "Jugend": Der vitalistische, regenerative Aspekt der Jugendstilornamentik
Stipendiatin: Fora Nließ
Projektleiter: Prof. Dr. Michael F. Zimmermann
Frieden bilden. Bilden für den Frieden: Zum Einfluss von Bildung auf Konfliktwahrnehmung und -transformation
Stipendiat: Nikolas Fricke
Projektleiter: Prof. Dr. Hans-Martin Zademach und Dr. Philipp Rodrian
Ideale Bildungsgemeinschaften –
Formen und Funktionen der Gesprächsinszenierungen in den philosophischen Dialog Ciceros
Stipendiat: Johannes Sedlmeyr
Projektleiter: Prof. Dr. Gernot Michael Müller
Kinder und digitale Medien. Eine qualitativ empirische Untersuchung des kindlichen Umgangs und Lernens mit Tablets im Unterricht der Grundschule unter Berücksichtigung leibphänomenologisch relevanter Aspekte.
Stipendiatin: Ann Susann Zimmermann
Projektleiterin: Prof. Dr. Klaudia Schultheis
Kindliche Erfahrung von Zeitstrukturen, Zeitmustern und Ritualisierungen im Alltag von Schule und Unterricht. Eine qualitative Studie zur leiblichen Dimension kindlichen Lernens und der pädagogischen Gestaltung von Lernprozessen.
Stipendiatin: Anja Ehlert
Projektleiterin: Prof. Dr. Klaudia Schultheis
Projekte assoziierter Mitglieder:
Pädagogischer Umgang mit migrationsbedingter Mehrsprachigkeit in Kindertageseinrichtungen
Projektleitung: Samuel Jahreiß; Prof. Dr. Jens Kratzmann und Prof. Dr. Franz-Michael Konrad
Die globalen transnationalen Wanderungsbewegungen gehen einher mit komplexen Prozessen des Austausches von kulturellem Wissen mit einander bedingenden Aneignungs-, Angleichungs-, Anpassungs,- und Abgrenzungsstrategien und -fähigkeiten. Globalisierungsprozesse, die von sich beschleunigenden Informationsflüssen und Mobilitäten begleitet werden, sind in ihren Wechselwirkungen mit der Lokalisierung in Alltagswelten zu berücksichtigen. Die mit den Migrationsbewegungen verbundenen kulturellen Transformationsprozesse in gesellschaftlichen, politischen, wie auch in individuell erfahrungs- und handlungsorientierten Zusammenhängen stehen im Zentrum des Interesses des Promotionskollegs. Gefragt wird nach politischen, sozio-ökonomischen und kulturellen Impulsen und Wirkungen auf die Ein- und Auswanderungsgesellschaften einerseits und die Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund andererseits. Dies geschieht v. a. im Hinblick auf kollektive Identitäts-Konstruktionen und plurale Identitäten-Bildungen, oder auf alltagskulturelle Praktiken, wie sie mit den Konzepten des Hybriden und Transkulturellen beschrieben werden können. Identität ist wandelbar und wird konstruiert. Sie wird gedacht und erfahren auf personaler und kollektiver Ebene. Dimensionen wie Nation, Ethnizität, Klasse, Kultur, Geschlecht, Sprache, religiöse Zugehörigkeit, Räume und Zeit ermöglichen es, den Facettenreichtum und die Komplexität dieses Konzepts zu erfassen.
Aufgrund der kulturellen Unterschiede wird im Migrationsprozess die Vielschichtigkeit der Identitäten und ihre Genese besonders evident. Eine Grundlage für die Identitätskonstruktion stellt die Vermittlung von Werten dar, die im Zuge der transkulturellen Dynamiken in einen neuen Kontext gesetzt werden. Geteilte Werte sind die Basis für jede kollektive Identität, durch die Individuen ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer größeren Gruppe finden. Hierbei spielen insbesondere Rituale, Symbole sowie kulturelle Alltagshandlungen eine fundamentale Rolle. In diesem Kontext erscheint Religion als Transmitter von Werten für die Identitätsentwicklung relevant. Das gilt für säkulare Ideologien, die sich religiöser Handlungsmuster bedienen und im Umkehrschluss auch für die Integration religiöser Handlungsmuster in säkulare Wertesysteme.
Das Graduiertenkolleg vereint historische wie aktuell empirische Untersuchungen, die in unterschiedlichen Regionen und Zeiträumen, den skizzierten Frage- und Problemstellungen nachgehen.
Die beschriebenen Ansätze werden durch ein breit gefächertes empirisches und hermeneutisches Methodenspektrum angereichert. Der Schwerpunkt der empirischen Herangehensweise liegt auf qualitativen Verfahren. Teilnehmende Beobachtung und Pluralität der Interviewformen bilden die Grundlage der Untersuchungsansätze.
Förderzeitraum:
2010 - 2013
Geldgeber:
Bayerische Bischofskonferenz
Anzahl der Stipendien:
9
Sprecherin:
PD Dr. Kerstin Kazzazi
Beteiligte Professorinnen und Professoren:
Die Entstehung der Arbeiterbewegungen Südamerikas und die europäische Massenimmigration. Transnationale Zusammenhänge und Konstruktion kollektiver Identitäten
Stipendiat: Dr. Tim Wätzold
Projektleiter: Prof. Dr. Thomas Fischer
Einwanderung und kultureller Wandel. Die Konstruktion der argentinidad
Stipendiat: Valentin Kramer
Projektleiter: Prof. Dr. Thomas Fischer
Identitätsbildung im Stadtteil - Bedeutung von Migration und Intekulturalität für die Entstehung heterotoper Stadträume
Stipendiatin: Anke Breitung
Projektleiter: Prof. Dr. Hans Hopfinger
Lebensentwürfe junger Migrantinnen und Migranten - Einflüsse von kultureller Herkunft, Religion und sozialem Umfeld auf Identitätsentwicklung und Zielvorstellungen für ein Leben in der Mehrheitsgesellschaft
Stipendiatin: Regina Weißmann
Projektleiter: Prof. Dr. Joachim Thomas
Lebenswelten lateinamerikanischer Migranten in Deutschland. Eine volkskundlich-kulturwissenschaftliche Studie zur kulturellen Dynamik und Religion in einer mobilen Gesellschaft
Stipendiatin: Marina Jaciuk
Projektleiterin: Prof. Dr. Angela Treiber
Prozesse der beruflichen Lebensplanung bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Abhängigkeit von Werteorientierungen, Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Beratungsressourcen
Stipendiatin: Nadja Al-Dawaf
Projektleiter: Prof. Dr. Joachim Thomas
Rechtliche Akkomodation islamischer Migranten? Sharia-Gerichte in westlichen Demokratien (Großbritannien, Kanada, Deutschland)
Stipendiat: Tjark Färber
Projektleiter: Prof. Dr. Dr. Manfred Brocker
"Who speaks what language to whom - and why?" Sprachwahl und sprachliche Identifikation bei georgischen und armenischen Migranten in Georgien und Deutschland
Stipendiatin: Nina Kreher
Projektleiter: Prof. Dr. Elke Ronneberger-Sibold und PD Dr. Kerstin Kazzazi
Der Band vereint Beiträge aus dem Graduiertenkolleg „Nachhaltigkeit in Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Auf diese Weise wird der Begriff der Nachhaltigkeit aus verschiedensten Wissenschaftsdisziplinen analysiert und in seinen Anwendungsbezügen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern vorgestellt. Die AutorInnen befassen sich mit dem Problem der Nachhaltigkeit bei Wasserbilanzen und Landnutzung ebenso wie mit Sustainable Finances, Wirtschaftskrisen und der Nachhaltigkeit sozialer Sicherungssysteme; Nachhaltigkeit wird mit Bezug auf Schöpfungsglaube, Gerechtigkeit und Lärmstressoren sowie auf Handlungskompetenz und Medienberichterstattung untersucht.
Im Mittelpunkt des Forschungsschwerpunkts stehen die ökologischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Folgen der Nutzung von Ressourcen der natürlichen Umwelt. "Nachhaltigkeit" wird dabei einerseits als Problem im Spannungsfeld zwischen sich wandelnden ökosystemaren Gegebenheiten und dem menschlichen Bedarf und andererseits als Strategie des Handelns gesehen. Die im Schwerpunkt zusammengefassten Projekte setzen sich mit der Endlichkeit, Regenerationsfähigkeit und Sensitivität bzw. Vulnerabilität natürlicher Ressourcen auf interdisziplinärer Basis auseinander, d.h. unter Einbezug ökologischer Grundvoraussetzungen, ökonomischer Bedingungen, politischer Interessen und sozialer Folgen ebenso wie ethischer Werte und individueller Handlungsschemata. Ein zentrales Ziel ist es, Lösungen für Konfliktregelungen vorzuschlagen, um die natürlichen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Folgen des Prozesses der Aneignung der Natur durch den Menschen profunder bewerten und nachhaltig steuern zu können.
Förderzeitraum:
2010 - 2013
Geldgeber:
Bayerische Bischofskonferenz
Anzahl der Stipendien:
11
Sprecher:
Prof. Dr. Christoph Böttigheimer
Beteiligte Professorinnen und Professoren:
Ein dynamisches Mikrosimulationsmodell zur Evaluation der Nachhaltigkeit sozialer Sicherungssysteme
Stipendiat: Valentin Vogt
Projektleiter: Prof. Dr. Jörg Althammer
Corporate Social Responsibility (CSR) und Corporate Citizenship (CC): Selbstbild und Fremdwahrnehmung in der öffentlichen Kommunikation. Voraussetzungen, Strukturen und Formen nachhaltigkeitsorientierter Verantwortungskommunikation an den Beispielen Medien-, Kultur- und Kreativwirtschaft
Stipendiatin: Isabel Winkler
Projektleiter: Prof. Dr. Klaus Altmeppen und Prof. Dr. André Habisch
Nachhaltige Anpassungs- und Innovationsstrategien an den Klimawandel für den wintersportfokussierten Tourismus am Beispiel des Bayerischen Waldes
Stipendiat: Christopher Reuter
Projektleiter: Prof. Dr. Harald Pechlaner
Professionelle Handlungskompetenzen von BNE-Akteuren
Stipendiatin: Verena Reinke
Projektleiter: Prof. Dr. Ingrid Hemmer und Dr. Péter Bagoly-Simó
Schöpfungsglaube und Nachhaltigkeit im Konziliaren Prozess
Stipendiatin: Katrin Amlinger
Projektleiter: Prof. Dr. Christoph Böttigheimer, Prof. Dr. Erich Naab und PD Dr. Florian Bruckmann
Sustainable Finance - Finanzsystem und Finanzwirtschaft im Kontext nachhaltiger Entwicklung
Stipendiatin: Johanna Dichtl
Projektleiter: Prof. Dr. Hans-Martin Zademach
Umweltgerechtigkeit und Nachhaltigkeit - Gerechtigkeitsurteile und ihr Einfluss auf privates und politisches Handeln am Beispiel der Energieproblematik
Stipendiatin: Monika Baier
Projektleiter/in: Prof. Dr. Elisabeth Kals und PD Dr. Markus Müller
Untersuchungen zur kombinierten Wirkung der Stressoren Lärm und Hitze auf Leistung, Erleben und Sozialverhalten des Menschen
Stipendiatin: Manuela Lösch
Projektleiter: Prof. Dr. Jürgen Hellbrück
Untersuchungen zur Nachhaltigkeit der Landnutzung auf La Palma (Kanarische Inseln) unter besonderer Berücksichtigung des Bodenabtrags
Stipendiatin: Kathrin Umstädter
Projektleiter: Prof. Dr. Michael Becht und Dr. Florian Haas
Wahrnehmungsmuster von Nachhaltigkeitsdefiziten in Wirtschafts- und Finanzkrisen der Moderne
Stipendiatin: Sybille Kuhn
Projektleiter: Prof. Dr. Frank E.W. Zschaler
Wasserkraft und Nachhaltigkeit - Untersuchungen zur Auswirkung von Stauanlagen an der bayerischen Donau auf die Weichholzaue und Entwicklung von Maßnahmen zu ihrer Förderung
Stipendiatin: Christina Fehrmann
Projektleiter/in: Prof. Dr. Bernd Cyffka und Dr. Barbara Stammel
Das Graduiertenkolleg „Inklusive Bildung“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ist Teil des Verbundprojekts „Inklusives Leben und Lernen in der Schule“ an dem Forscherinnen und Forscher aus sechs Fakultäten der KU mitwirken. Ziel dieses Verbundprojekts ist neben der Generierung relevanter Forschung und Veränderung inklusiver Praxis die gezielte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Das Graduiertenkolleg wird deshalb ebenso wie das Verbundprojekt von der Freisinger Bischofskonferenz gefördert. In seinem interdisziplinären Ansatz schließt das Graduiertenkolleg an das Verbundprojekt an und gibt die Möglichkeit den Fokus des Verbundprojekts auf weitere Themenbereiche zu erweitern und um spezifische Fragestellungen zu vertiefen.Basierend auf dem nationalen und internationalen Diskurs zum Thema Inklusion widmet sich das Graduiertenkolleg ‚Inklusive Bildung’ den folgenden übergeordneten Fragestellungen und bietet so Grundlage für Promotionsvorhaben in verschiedenen Fachdisziplinen:
Welche Bedingungen und Faktoren begünstigen den Prozess der Organisation und Gestaltung inklusiver Institutionen?
Wie ist inklusive Bildung als Kompetenzerwerb zu denken und welche Prinzipien leiten ihre Gestaltung als Ermöglichung individueller, gemeinschaftlicher und institutioneller Befähigung?
Welche didaktischen/pädagogischen Konzepte und Maßnahmen begünstigen inklusives Leben und Lernen innerhalb und außerhalb der Schule?“
Die Promotionsprojekte umfassen einerseits Arbeiten mit einem empirischen Schwerpunkt unter Einbeziehung qualitativer, quantitativer und Mixed-Methods-Ansätze. Andere Arbeiten nähern sich dem Thema Inklusive Bildung auf der theoretischen Ebene und wenden dementsprechend Methoden der Theorievertiefung, -erweiterung und -bildung sowie der Erkenntnistheorie an. Theoriearbeit versteht sich dabei als Grundlage sowohl für Pragmatik, als auch für Empirie.
Förderzeitraum:
2017 - 2020
Anzahl der Stipendien:
7
Geldgeber:
Freisinger Bischofskonferenz
Website:
www.inklusives-leben-und-lernen.de/graduiertenkolleg-2/
Beteiligte Professorinnen und Professoren:
Meriokratie und Bildungsgerechtigkeit
Stipendiatin: Franziska Vogt
Projektleiter: Prof. Dr. Krassimir Stojanov
Exploration theaterpädagogischer Methoden in einem inklusiven Deutschunterricht (Arbeitstitel)
Stipendiatin: Kristina Schmitt
ProjektleiterIn: Prof. Dr. Ina Brendel-Perpina und Prof. Dr. Bernhard Meier
Fachspezifisch-historisches Lesen in inklusiven Lehr-Lern-Settings
Stipendiat: Matthias Hirsch
Projektleiterin: Prof. Dr. Waltraud Schreiber
Transkulturell-inklusive Kunstvermittlung - Studien zu Konzeption und Koordination
Stipendiatin: Janina Horn
Projektleiter: Prof. Dr. Rainer Wenrich
Inklusive Prozesse in Gruppenmusiziersituationen
Stipendiatin: Melanie Herzog
Projektleiter: Prof. Dr. Daniel Eberhard
Ambulantes Monitoring und Coaching zur Unterstützung der beruflichen Inklusion
Stipendiatin: Anna Moraß
Projektleiter: Prof. Dr. Joachim Thomas und Prof. DDr. Janusz Surzykiewicz
Schülerpartizipation im Prozess der Inklusion
Stipendiatin: Julia Kristin Dörner
Projektleiter: Prof. Dr. Ulrich Bartosch und Prof. Dr. Joachim Thomas
Das Promotionskolleg wurde von den kooperierenden Hochschulen (Hochschule für Philosophie München - HfPh / Katholische Stiftungshochschule München - KSH / Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt - KU) als ein interdisziplinäres Forum konzipiert, in dem sich Nachwuchswissenschaftler mit aktuellen und klassischen Problematiken der Wertorientierung und Wertebildung in ihren komplexen wissenschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und persönlichen Kontexten im Rahmen einer Qualifikationsarbeit zur Erlangung der Doktorwürde auseinandersetzen können. Den Nachwuchswissenschaftlern soll dabei sowohl wissenschaftlich als auch finanziell und ideell ein Umfeld geboten werden, das eine umfassende und detaillierte Beschäftigung mit dem jeweiligen Forschungsgegenstand möglich macht. Zu den behandelten Forschungsschwerpunkten zählen dabei:
Grundlegende ethische Fragen nach dem Status von „Werten“, „Normen“ oder „Moralvorstellungen“. Neben der wissenschaftlichen Bedeutsamkeit dieser Grundlagenforschung kann die Analyse dieser Formen philosophisch-ethischer Grundbegriffe in innovativen Modellbildungen für angewandte Fragen fruchtbar gemacht werden.
Angewandte Fragen nach den ethischen Dimensionen verschiedener Forschungsbereiche, wie etwa: Medien und die Herausforderungen digitaler Gesellschaften, interkulturelle Bildung und gesellschaftliches Selbstverständnis vor dem Hintergrund von Flucht und Migration, oder auch Fragen nach dem Status der Religion und unserem Menschenbild in Kontexten, wie etwa „Entscheidungen am Lebensende“.
Mit dieser thematischen Ausrichtung fühlen sich die Hochschulen nicht nur wissenschaftlicher Exzellenz verpflichtet, sondern nehmen auch aktiv ihren gesellschaftspolitischen Auftrag wahr, Menschen auszubilden, die sich selbstbewusst und kreativ den komplexen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen. In den hier skizzierten Themenfeldern, „(Trans)Kulturelle Bildung“, „Globalisierung“, „Befähigung und Care in sozialer Verantwortung“ sowie „Mensch und digitale Gesellschaft“, sollen solche Fragestellungen verhandelt werden.
Förderzeitraum:
2018 - 2021
Geldgeber:
Hanns Seidel Stiftung
Anzahl der Stipendien:
17
Website:
www.katholische-hochschulen-bayerns.de/promotionskolleg/